Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,5, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Kunsthistorisches Institut), Veranstaltung: "Lithographie - Medium zwischen Tagesaktualität und Kunst", Sprache: Deutsch, Abstract: Der Lithographie Zyklus "Die Hölle", welcher mit dem einleitenden Titelblatt und den zehn aufeinanderfolgenden Umdrucklithographien aus elf Blättern besteht und im Jahre 1919 entstanden ist, nimmt im druckgraphischen Werk Max Beckmanns wiederum eine besondere Position ein. Diese soll anhand vorliegender Arbeit analysiert und in das Zeitgeschehen eingeordnet werden. Darüber hinaus soll vor allem die Systematik der Gesamtkomposition besprochen, und die Kontinuität des Werks im künstlerischen Kontext herausgestellt werden. Analog zur Funktion des Titelblatts, als Aufhänger und Zugang mit zentralem Auftrag im Sinne der Gesamtkomposition, soll auch dieser Abschnitt den Leser auf das Werk und dessen Komplexität einstimmen. Inwieweit sich das Kunstwerk im modernen, zeitgenössischen Sinne interpretieren lässt, und welche Aktualität dieses mit sich bringt, soll ebenfalls Gegenstand dieser Arbeit sein."Das Gegenwärtige zeitlos machen und das Zeitlose gegenwärtig." Diese Bemerkung, welche undatiert und zur Lebenszeit des Künstlers Max Carl Friedrich Beckmann unveröffentlicht auf einem alten Briefumschlag zu finden ist, stimmt den Rezipienten bei der Betrachtung des künstlerischen Werks auf die Intention von Beckmanns Kunstschaffen ein und betont die Bedeutung des Zeitgeschehens und den daraus resultierenden gesellschaftlichen und politischen Umständen in seinem Oeuvre. Als ein Künstler der "klassischen Moderne" der von den Folgen des ersten Weltkrieges beeinflusst wurde, gilt Beckmann heute vor allem durch seine Bildthemen als einer der komplexesten deutschen Künstler und darüber hinaus auch als herausragender Interpret der Druckgraphik, im Speziellen der Lithographie. Als Zeitzeuge der Kriegs- und Nachkriegsjahre in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, schildert und verarbeitet er seine Erfahrungen, Emotionen und Ängste ohne sich jedoch von dem Geschehen abzuheben oder sich gar über die Geschehnisse zu stellen. Die Persönlichkeit "Max Beckmann" spielt in seinen Werken eine bedeutende Rolle und reiht sich häufig als Beobachter; Teilnehmer oder gar Akteur in das Sujet ein.
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