Nachdem ich erst vor Kurzem den 12. Band der "Chronik der Unsterblichen" beendet hatte, war ich natürlich sehr neugierig auf "Der Machdi". Ich muss zugeben, dass mir dieses Buch noch besser gefallen hat, als "Der schwarze Tod", einfach weil Andrej nicht mehr ganz so blauäugig und naiv erscheint.
Zwar hat er immer noch ab und an ein komisches Gefühl, jedoch läuft er nun nicht mehr in ganz so…mehrNachdem ich erst vor Kurzem den 12. Band der "Chronik der Unsterblichen" beendet hatte, war ich natürlich sehr neugierig auf "Der Machdi". Ich muss zugeben, dass mir dieses Buch noch besser gefallen hat, als "Der schwarze Tod", einfach weil Andrej nicht mehr ganz so blauäugig und naiv erscheint. Zwar hat er immer noch ab und an ein komisches Gefühl, jedoch läuft er nun nicht mehr in ganz so offensichtliche Fallen, was ihm bei mir wieder einige Pluspunkte beschert hat. Was mir allerdings ein wenig seltsam vorkommt, ist dass Andrej noch im letzten Band wahnsinnig mit seinem schlechten Gewissen seinem Sohn gegenüber zu kämpfen hatte - so sehr, dass er schlimme Alpträume davon bekam - doch hiervon ist nichtmal mehr ein einziges Wort zu lesen. Nur ganz kurz erinnert er sich an die Ereignisse in Venedig und dann auch nicht in Zusammenhang mit ihm. Zwar ist das jetzt kein großer Kritikpunkt, allerdings ist mir das aufgefallen, da er sich eben so sehr damit gequält hat.
Abu Dun bekommt hier wieder eine wesentlich größere Rolle, als noch im Vorgänger und die dort vermissten Frotzeleien zwischen ihm und Andrej waren endlich wieder vorhanden. Zwar verändert sich Abu Dun sehr, aufgrund der Droge, mit der er vergiftet wurde, doch immer wieder blitzt der alte Abu Dun durch und man merkt einfach, dass die beiden schon wahnsinnig lange zusammen sind und so ziemlich alles übereinander wissen. Doch im Grunde genommen ist Abu Dun jetzt eine tickende Zeitbombe geworden, da sein Wesen komplett von dieser Droge bestimmt wird und er sich nicht dagegen wehren kann. Man erlebt ihn auch mal schwach und recht hilflos, was mir gut gefallen hat, denn es zeigt auch mal andere Seiten von ihm.
Die restlichen Charaktere sind ziemlich undurchschaubar, wie ich finde. Meist ändern sich von Kapitel zu Kapitel deren Einstellung oder die Sympathien, die man für sie hat, was für einige Überraschungen sorgt und bis zum Schluß wusste ich nicht, wer jetzt eigentlich welche Ziele verfolgt und warum.
Die Spannungskurve ist kontinuierlich hoch, da es immer wieder zu Kämpfen und neuen Enthüllungen kommt, auch wenn es für meinen Geschmack diesmal doch recht viele Kämpfe waren. Wobei ich zugeben muss, dass Wolfgang Hohlbein diese Kämpfe sehr gut beschreiben kann.
Was mich auch hier wieder gestört hat, waren die vielen Wiederholungen einzelner Gedanken und Gespräche (eines wurde sogar zweimal in so ziemlich dem selben Wortlaut geführt!), was meiner Meinung nach nur unnötig aufhält und auch gar nicht nötig wäre, um die Geschichte "aufzufüllen", denn es passiert wirklich genug, auch ohne diese unnötigen Gespräche.
Die Stimmung, die Hohlbein in diesem Band der Chronik rüberbringt, ist diesmal nicht ganz so düster, wie noch in "Glut und Asche" oder "Der schwarze Tod", was aber vermutlich auch daran lag, dass die beiden diesmal in der Wüste unterwegs waren.
Das Ende ist recht offen und macht Lust auf den nächsten Band "Pestmond", welcher im Februar erscheint.
Fazit:
Für mich war "Der Machdi" von Überraschungen geprägt: die Charaktere waren absolut undurchsichtig, Andrej rennt endlich nicht mehr blind in jede Falle, die er nur finden kann und Abu Dun zeigt, dass auch er nicht gefeit vor Schwäche ist. Ich warte sehnsüchtig auf "Pestmond", denn mit diesem offenen Ende möchte ich nicht zu lange zurückbleiben.