Märchen sind keineswegs bloß fantasievolle Geschichten, folgt man den Ansichten der Entwicklungspsychologinnen und Entwicklungspsychologen. Es stellt sich heraus, dass sich verschiedene Entwicklungsphasen und Reifeprozesse, die die Heranreifenden im Märchen durchlaufen müssen, sich nicht sehr von Adoleszenzprozessen realer Jugendlicher unterscheiden. Zahlreiche Proben und Prüfungen müssen Märchenfiguren bewältigen, um am Ende als gestandener Mann beziehungsweise als echte Frau zu gelten. Es wird deutlich gemacht, dass jeder Mensch, ob real oder fiktiv, verschiedene Hürden überstehen muss, um erwachsen zu werden, die sich lediglich anhand ihrer Ausführungen voneinander unterscheiden. So zieht der eine von zuhause aus, um sich selbst und die Welt besser kennen zu lernen, muss die andere jedoch aus dem Nest der Mutter regelrecht gestoßen werden, um ihr Glück zu finden.Diese Prozesse der Adoleszenz lassen sich nicht nur auf zahlreiche Märchen der Gebrüder Grimm übertragen, sondern finden sich ebenso in der Welt der realen Jugendlichen wieder, auf ihrem Weg zum Königtum des Lebens, zur Reife.
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