Der Sudan, gro ßtenteils Eino de, Wu ste oder Savanne, war Schauplatz eines Krieges, dessen Absurdita t nur von seiner Grausamkeit u berboten wurde. Zehntausende Sudanesen fanden in den Jahren der Mahdiyya den Tod durch englische Kugeln, ohne dass Großbritannien jemals ein strategisches Interesse an ihnen gehabt hatte. Das Britische Empire, das Osmanische Reich, A gypten und Frankreich wollten im Sudan ihre Vormachtstellung etablieren. England sollte diesen Kampf gewinnen, doch der Einsatz war zu hoch und der Gewinn zu niedrig. Im Sudan gab es außer Sklaven nichts zu holen. Nicht ohne Grund war der Sudan das erste Land des Britischen Empires, das in die Unabha ngigkeit entlassen wurde. Warum ein Land, dessen Vielzahl von Vo lkern nur von der Anzahl der Gottheiten und Kulte u bertroffen wurde, sich unter der Flagge eines islamischen Messias versammelte und dessen Idealen bis zum Ende folgte, verlangt eine Erkla rung. Fast zwei Dekaden lang von 1881 bis 1898 war der Sudan von der Außenwelt abgeschottet, und es galten die strengen Regeln eines fundamentalen Islam. Die Sudanesen hatten sich gegen Versklavung, Ausbeutung und Beeinflussung ihres Glaubens zur Wehr gesetzt. Doch der Preis, den sie dafu r zu zahlen hatten, war hoch.