Der vielfach als Laienmaler bezeichnete Oluf Braren (1787–1839), ein schlichter Schulmeister auf der Insel Föhr, wird seit Beginn des 20. Jahrhunderts immer wieder genannt, wenn von „naiver Kunst“ die Rede ist, von einer Kunst, die dem Geschichtlichen entrückt ist. Man hat ihn sogar als ihren bedeutendsten Vertreter bezeichnet. Der vorliegende Band weist nach, dass er, als Naiver beginnend, sich am Vorbild Wilhelm Tischbeins, des Goethe-Tischbein, fortgebildet hat und zu eigener, auch historisch fassbarer künstlerischer Leistung gelangt ist. Tischbein wird als Eutiner Schulhaupt deutlich, Braren auch als Schriftsteller wie als Anreger einer größeren Zahl von nordfriesischen Laienmalern.