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Familienlegende mit wahrem Kern
Coburg Ende des 19. Jahrhunderts: Ein Mann, der Tierpräparator Franz Schröter, fährt auf einem Hochrad durch die Straßen. Diese Pioniertat bringt die kleine Residenzstadt in Bewegung. Ungeheuerliches geschieht und erhitzt die Gemüter - Anna, die Frau des Rebellen, radelt im aufsehenerregenden syrischen Unterkleid (heute würde man vom Hosenrock sprechen) durch die Stadt, die Kopfstürze mehren sich, ein als Mann verkleidetes Freifräulein vom herzoglichen Hof derer von Sachsen-Coburg und Gotha sinkt bei ihren Fahrversuchen immer wieder in Schröters Arme. Und…mehr

Produktbeschreibung
Familienlegende mit wahrem Kern

Coburg Ende des 19. Jahrhunderts: Ein Mann, der Tierpräparator Franz Schröter, fährt auf einem Hochrad durch die Straßen. Diese Pioniertat bringt die kleine Residenzstadt in Bewegung. Ungeheuerliches geschieht und erhitzt die Gemüter - Anna, die Frau des Rebellen, radelt im aufsehenerregenden syrischen Unterkleid (heute würde man vom Hosenrock sprechen) durch die Stadt, die Kopfstürze mehren sich, ein als Mann verkleidetes Freifräulein vom herzoglichen Hof derer von Sachsen-Coburg und Gotha sinkt bei ihren Fahrversuchen immer wieder in Schröters Arme. Und bald stehen sich Anhänger von Hochrad und Niederrad unversöhnlich gegenüber ...

Uwe Timm erzählt eine ebenso wahre wie phantastische Geschichte aus der noch nicht allzu fernen Zeit der großen Erfindungen und des unbeirrten Fortschrittsglaubens.
Autorenporträt
Uwe Timm wurde 1940 in Hamburg geboren. Geschichten faszinierten Uwe Timm von klein auf: Er lauschte dem »Seemannsgarn« seines Großvaters, einem Kapitän, schlich immer wieder zu seiner Tante ins Hafenviertel, in deren Küche sich Leute aus dem Rotlichtmilieu trafen, und schrieb schon als Schuljunge eigene Geschichten. Nach dem Tod des Vaters leitete er drei Jahre lang das Kürschnergeschäft, machte dann am Braunschweig-Kolleg sein Abitur und studierte in München und Paris Philosophie und Germanistik. Er promovierte mit einer Arbeit über Albert Camus. Anschließend studierte er Soziologie und Volkswirtschaftslehre.

Den Aufbruch Ende der sechziger Jahre erlebte Uwe Timm als Student aktiv mit. Er zählt zu den wichtigsten Vertretern der 68er-Generation; die Aufarbeitung dieser Zeit zieht sich durch sein gesamtes Werk.

Der Vater von vier Kindern verfasste auch vier Kinder- und Jugendbücher. Außerdem arbeitete er als Drehbuchautor. Für seine Romane und Erzählungen erhielt Uwe Timm zahlreiche Auszeichnungen und Preise: 2001 den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und den Tukanpreis der Landeshauptstadt München, 2002 den Literaturpreis der Landeshauptstadt München, 2003 den Schubart-Literaturpreis und den Erik-Reger-Preis der Zukunftsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz. 2006 wurde Uwe Timm mit dem Premio Napoli sowie dem Premio Mondello ausgezeichnet, 2009 erhielt er den Heinrich-Böll-Preis und 2012 die Carl-Zuckmayer-Medaille. 2013 wurde Uwe Timm der Kulturelle Ehrenpreis der Landeshauptstadt München verliehen, 2018 der Schillerpreis und das Bundesverdienstkreuz.

Uwe Timm lebt in München und Berlin.
Rezensionen
"Uwe Timm hat in 'Der Mann auf dem Hochrad' voller Bewunderung, melancholisch, mit Gefühl für die Ambivalenzen eine liebenswürdige Vignette aus längst vergangenem Alltag des Fortschritts ausgemalt, in dem so mancher stolze Sprung nach vorn schon bald nur noch altmodisch war. Kurios, zugleich ein wenig traurig stimmend, spiegeln sich im reizvollen Bild auch die Fortschrittskämpfe der Gegenwart, obgleich sie doch unter ganz anderem Vorzeichen geführt werden. Noch immer ist ja der Traum eines 'Zurück zur Natur, das doch alle Vorteile der Kultur mitnimmt', nicht ganz ausgeträumt." Heinrich Vormweg in der 'Süddeutschen Zeitung'

"Ironie als Stil hat einen berühmten Stammbaum in der deutschen Literatur: von Jean Paul und den Romantikern über Thomas Mann bis heute. Uwe Timm, der in 'Der Mann auf dem Hochrad' dieser Tradition folgt, setzt sich einen hohen Standard und erreicht ihn mit eleganter Präzision." Times Literary Supplement

"Es gelingt Timm, dem Leser kauzige und skurrile Typen liebevoll näherzubringen." Claus-Ulrich Bielefeld in der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'

"Er erzählt gelassen und sicher ... Zwischen Hochrad und Weltraumfähre liegt nicht einmal ein Jahrhundert. Insofern ist diese Geschichte, die Zeit und Raum überspannt, auch aus der Distanz der heute Lebenden legendär." Peter Jokostra in der 'Rheinischen Post'
Wer sich für die Frühgeschichte des Fahrrads interessiert, wird in diesem Buch bestens informiert. Torfkurier, Juli 2018