Bereits der dramatische Titel "Der Mann, der Lucky Luke erschoss" erregt Aufmerksamkeit und auch inhaltlich hat Matthieu Bonhommes Interpretation es wirklich in sich! Mit seinem lebendig-realistischen Strich lädt er ein, Morris' so vertrauten Cowboy-Kosmos und seine Figuren einmal ganz anders zu entdecken. Dabei beantwortet er unter anderem auch eine Frage, die so manchen schon länger umtreiben dürfte: Wie kam es eigentlich dazu, dass unser Held dem Rauchen abschwor und den Glimmstengel gegen einen Grashalm eintauschte? Aus Anlass des 70. "Lucky-Luke"-Jubiläums wirft dieser erste von zwei albenlangen Hommage-Bänden einen frischen Blick auf das von Morris ersonnene Wildwest-Universum.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ralph Trommer wundert sich, dass ein junger Zeichner wie Matthieu Bonhomme auf den Spuren des großen Morris wandelt. Allerdings macht sich Bonhomme laut Trommer ganz gut im Breitwandformat mit Morris-mäßiger expressiv-flächiger Kolorierung. Bevor es zum filmischen Showdown kommt, hat ihm Bonhomme Lucky Luke mit viel Liebe und ohne erst den Versuch zu machen, Morris in allen Einzelheiten zu kopieren, wiederbelebt. Bonhommes Western-Erfahrung kommt dem Heft dabei zugute, meint Trommer. Lucky Luke als ernsthafter Charakter in einem realistischen Setting - daran muss sich der Rezensent zwar erst gewöhnen, doch die anspielungsreiche Story und die atmosphärischen Bildsequenzen bieten ihm "zeitloses" Western-Vergnügen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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