In einer Wahl, die nicht mehr als eine Farce ist, wird Wladimir Putin am 1. März 2012 in das Präsidentenamt Russlands zurückkehren. In den Jahren seiner Herrschaft erst selber als Präsident, dann als Ministerpräsident, jetzt dann wieder als auch formell erster Mann in Russland hat er eines der größten Länder der Erde zu seinem persönlichen Herrschaftsbereich gemacht. Er regiert wie ein Zar, nur effektiver. Die zaghaften demokratischen Ansätze nach dem Ende des Kommunismus hat er erstickt: Die Opposition ist mundtot gemacht, prominente Kritiker wie Anna Politkowskaja oder Alexander Litwinenko wurden ermordet. Eine dünne Oberschicht wird unermesslich reich wenn sie Putin folgt. Wenn nicht, landet sie im Gefängnis, wie der früher so reiche und mächtige Michail Chodorkowski. Putin ist schnell bei der Hand mit politischen Prozessen. Das Buch erscheint gleichzeitig in zwölf Ländern am 1. März 2012. Bis dahin ist das Manuskript unter strengstem Verschluss, denn Masha Gessen lebt (noch) in Moskau und muss um ihr Leben fürchten.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Am Sonntag wird sich Wladimir Putin wieder zum russischen Präsidenten wählen lassen, Jörg Mettke liest bei Masha Gessen noch einmal nach, wie sich der KGB-Mann vom farblosen Schreibtischtäter zum skrupellosen Machtmenschen gemausert hat. Denn so viel ist klar: Die in Russland geborene amerikanische Journalistin gibt höchstens viel auf Putins Habsucht, oder seine Kunstfertigkeit auf dem Gebiet der Täuschung, mit der er selbst Intriganten wie Boris Beresowski ausschaltet, der ihn einst inthronisiert hat. Spannend und klug findet er dies, den reißerischen Untertitel kreidet er dem Verlag an.
© Perlentaucher Medien GmbH
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