"Hans im Glück" oder "Der Mann ohne Vaterland" - so lautete der Titel eines verschollenen Romanmanuskripts des 33-jährigen Hans Bergel, das die Securitate 1959 bei seiner Verhaftung in Rumänien beschlagnahmte. Fast ein halbes Jahrhundert später greift Bergel sein Lebensthema "Siebenbürgen als Schicksal" in großen Romanen noch einmal auf: "Wenn die Adler kommen" (1996) und "Die Wiederkehr der Wölfe" (2006). Politische Umwälzungen und ideologische Wirren des 20. Jahrhunderts erscheinen in dem ethnisch, sprachlich und religiös bunt gemischten Vielvölkerraum Südosteuropas wie in einem Brennspiegel. Die Autorin stellt das mehr als 40 Bände umfassende Werk Bergels vor dem Hintergrund seiner Biographie dar. Vorgeschichte und Folgen der Verurteilung Bergels im stalinistischen Prozess gegen fünf rumäniendeutsche Schriftsteller 1959 werden ebenso dokumentiert wie Berichte aus dem rumänischen GULAG, die Bergel in Interviews erstmals zu Protokoll gibt.