Die aktuelle Entwicklung des Gesundheitswesensschreibt dem Patienten eine neue Qualifikation zu:Marktfähigkeit. Der kranke Mensch muss als Patientdie Rolle des souveränen Kunden einnehmen und sichnachfragekompetent als Teilnehmer desGesundheitsmarktes bewegen.So zeigt sich innerhalb des Gesundheitswesens einverblüffend zügiger Prozess nicht nur dersemantischen Verwandlung der Begriffe "Patient" und"Kunde". Folgende Fragen und Überlegungen werden in diesemSzenario allerdings vernachlässigt:Kann der erkrankte Mensch als Patient die Rolle desKunden faktisch ausfüllen?Welche lebensweltliche Bedeutung besitzenDimensionalität und Perspektivität von Krankheits-und Gesundheitskonzepten? Was ist unter einer Gesundheitsdienstleistung zuverstehen? Unter Bezugnahme auf den historischenBedeutungswandel, dem "Krankheit" und "Gesundheit"bis in die Gegenwart unterliegen, werden dieseFragestellungen diskutiert. Ethische Überlegungen bilden den Hintergrund zurErörtung der Frage, weshalb Gesundheitkein Gut wiejedes andere ist.