1865, der Amerikanische Bürgerkrieg liegt in den letzten Zügen. Nach dem Sieg über Alabama marschiert General William T. Sherman mit einer Armee von sechzigtausend Mann durch Georgia, South und North Carolina. Plündernd, Brände legend, vergewaltigend. Stolz und letzter Widerstand der Südstaaten gehen in der Barbarei der hochgerüsteten Union zugrunde. Mit ungeheurer Suggestionskraft entwirft E.L. Doctorow ein Panorama des Krieges in Einzelschicksalen und zeigt mit welcher Wucht jeder Krieg eine zivilisierte Welt ins Chaos stürzen kann.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der Roman "Der Marsch" über den amerikanischen Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 von E.L. Doctorow hat Thomas Leuchtenmüller ausnehmend gut gefallen. Sehr gekonnt verbindet der amerikanische Autor in diesem Buch nicht zum ersten Mal historische Fakten mit Fiktion und erzählt in unterschiedlichen Stimmen von den Auswirkungen des Krieges, lobt der Rezensent. Das in der Literatur schon häufig aufgegriffene Thema präsentiere sich bei Doctorow in durchaus originellen Bildern und ihm sei hier eine Ausgewogenheit zwischen reflektierenden und handlungsbetonten Passagen gelungen, die seine früheren Bücher mitunter vermissen ließen, so Leuchtenmüller anerkennend. Mit zum Teil beeindruckend plastischen Figurenzeichnungen und ohne jede Schwülstigkeit vermag der Autor die Verheerungen des Krieges eindrücklich vor Augen zu führen, schwärmt der Rezensent weiter, der auch die Übersetzung in ihrer Mischung aus Präzision, Phantasie und Beherztheit als sehr gelungen würdigt. Es gibt pointiertere Bücher über den amerikanischen Bürgerkrieg und auch in diesem Werk tauchen Figuren auf, denen man etwas mehr Kontur gewünscht hätte, räumt Leuchtenmüller ein. Dennoch ist der "Marsch" ein "Werk, das Bestand" haben wird, so der Rezensent überzeugt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dieser Leseherbst hat kein verheißungsvolleres Abenteuer zu bieten als Der Marsch.« Welt am Sonntag