Alle Reden vom Lernen und von der Bildung. Aber jene Beziehung, aus der unser Wissen und unsere Kultur jahrhundertelang hervorging, ist dabei fast in Vergessenheit geraten: das Verhältnis zwischen dem Meister und seinem Schüler. George Steiner zeigt anhand der Beziehungen zwischen Sokrates und Platon, Jesus und seiner Jünger, Tycho Brahe und Johannes Kepler und anderen, dass sie der Ausgangspunkt aller bedeutenden Errungenschaften der Kunst, der Literatur, der Religion und der Philosophie sind.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.2004Schönes Scheitern
GEORGE STEINER hat schon viele allseits gelehrte Bücher geschrieben, und er ist darüber so berühmt geworden, daß er sich selbst und anderen zu einem Meister geworden ist, und er hat, vielleicht deswegen, nun ein Buch über den Meister und seine Schüler geschrieben. Das Buch selber nimmt nicht den Rang eines Meisterwerks ein, doch es ist damit so wie mit einer Leiter, die zu kurz ist: Wichtig ist ja manches Mal schon, daß die Leiter an der richtigen Stelle steht, damit man sich unten Gedanken machen kann, wie man da wirklich hinaufkommt. So verdanken wir George Steiner die Anregung, über das besagte Verhältnis nachzudenken. Ähnlich - kurze Leiter, richtiger Baum der Erkenntnis - erging es uns mit den Gedanken zum Bösen, die Susan Neiman ausgebreitet hat. Das Böse kommt oft genug viel zu gut weg und gerät uns vielleicht aus den Augen, weshalb es hilfreich ist, daß Neiman dem Bösen ein ganzes Buch gewidmet hat. Hilfreich ist auch das opulente Buch von Umberto Eco. Es führt den Leser durch die fruchtbaren Landschaften des Schönen, wobei sich der Titel immer mehr bewahrheitet, daß es sich letztlich um eine Geschichte der Schönheiten handelt, die Männer begehren.
rtg
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
GEORGE STEINER hat schon viele allseits gelehrte Bücher geschrieben, und er ist darüber so berühmt geworden, daß er sich selbst und anderen zu einem Meister geworden ist, und er hat, vielleicht deswegen, nun ein Buch über den Meister und seine Schüler geschrieben. Das Buch selber nimmt nicht den Rang eines Meisterwerks ein, doch es ist damit so wie mit einer Leiter, die zu kurz ist: Wichtig ist ja manches Mal schon, daß die Leiter an der richtigen Stelle steht, damit man sich unten Gedanken machen kann, wie man da wirklich hinaufkommt. So verdanken wir George Steiner die Anregung, über das besagte Verhältnis nachzudenken. Ähnlich - kurze Leiter, richtiger Baum der Erkenntnis - erging es uns mit den Gedanken zum Bösen, die Susan Neiman ausgebreitet hat. Das Böse kommt oft genug viel zu gut weg und gerät uns vielleicht aus den Augen, weshalb es hilfreich ist, daß Neiman dem Bösen ein ganzes Buch gewidmet hat. Hilfreich ist auch das opulente Buch von Umberto Eco. Es führt den Leser durch die fruchtbaren Landschaften des Schönen, wobei sich der Titel immer mehr bewahrheitet, daß es sich letztlich um eine Geschichte der Schönheiten handelt, die Männer begehren.
rtg
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"George Steiner hatte bei diesem Buch eine im Grundsatz gute Idee, findet Jürgen Kaube: Große Lehrer darstellen, um herauszufinden, was den großen Lehrer ausmacht. In der Ausführung freilich ist das Buch, daran lässt der Rezensent keinen Zweifel, durchweg misslungen. Die vorbildlichen Lehrer nämlich sind immer wieder nur "Charismatiker, Erotiker, Weise", genauer will Steiner es nicht wissen, nur in die Nähe von "Offenbarungskontexten" rückt er das meisterhafte Lehren. Auch sonst macht er nach Ansicht Kaubes alles falsch: Steiner schwärmt, ohne zu begeistern, und zwar in einem "in eigene Assoziationen verliebten Stil". Wenig erhellend sind seine "onkelhaften Randurteile". Der Rezensent hat eigentlich nur eine Erklärung dafür: Steiner hat selbst nie einen großen Lehrer gehabt, daher ist "die Begeisterung angelesen". Das Buch ist eine gute Idee, ein anderer sollte es nochmal schreiben, findet Kaube, und zwar besser.
© Perlentaucher Medien GmbH"
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"Einer der wenigen Universalgelehrten unserer Zeit." Joschka Fischer
"Das Buch ist ein Lehrstück guter intellektueller Vermittlung, gebildet, verführerisch und kurzweilig." Reinhard Kreissl, Deutschlandradio, 15.8.04
"Das Buch ist ein Lehrstück guter intellektueller Vermittlung, gebildet, verführerisch und kurzweilig." Reinhard Kreissl, Deutschlandradio, 15.8.04