Sowohl in Büchners "Dantons Tod" als auch in Buchowetzkis filmischer Adaption "Danton" von 1921 nehmen Körper, Haltsuche und Spaltung eine zentrale Rolle ein. Ist die Zerstückelung von Körpern ein äußerliches Merkmal von Gewalt, wird sie hier zunächst metaphorisch betrachtet, d.h., Zerstückelung wird verinnerlicht, und kehrt sich in der Darstellung der Französischen Revolution durch den Einsatz der Guillotine nach außen. Die Guillotine ist hierbei nur der bildhafte Ausdruck der Zerstückelung, die letzte 'Äußerung' des inneren Konfliktes. Das Individuum zerfällt, wird unvollständiges Mosaik - sowohl Danton als auch Robespierre identifizieren sich als gebrochen, da ihnen die eigene Rolle entgleitet bzw. sich als unbeherrschbar erweist. In einer vergleichenden Analyse zeigt die filmische Umsetzung weitere Möglichkeiten der Zerstückelung. Der Mosaikcharakter des Menschen, der Bruch zwischen Innen und Außen, Geist und Körper, Individuum und Masse, wird darüber hinaus gespiegelt an derDarstellung der Geschichte als Mosaik.
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