Wenn der Sport eine »Zelebration des Ungewissen« ist, bietet er sich als Kandidat für eine kulturphilosophische Platzanweisung an. Schließlich könnte er eine Sinndimension beherbergen, der man im Blick auf die Anforderung an die handelnden Akteure ebenso nachgehen muss wie der Frage, welches Ritual er als Institution vergegenwärtigt. Ist er - gemäß seiner Definition als 'Hochleistungssport' - bloß Medium einer leistungsgesellschaftlichen Selbstvergewisserung, oder verweist das Faszinosum der sportlichen Spannung letztlich auf eine existenzielle Dimension der Conditio Humana? Dieser Frage nachzugehen, bedeutet, den antiken Olympismus ebenso in den Blick zu nehmen wie den modernen Sport. Denn nur so ist man in der Lage, den symbolischen Gehalt angemessen zu erfassen - ebenso wie den Realitätensinn sportlichen Handelns und den Kontrapunkt gegen die Instrumentalisierung des Menschen im Sport.