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Nirgendwo gibt es Eltern, die sich so viel und laut streiten und dabei so viele Sachen zerbrechen wie Herr und Frau Donner. Daran hatten sich Filly und Fergal allmählich gewöhnt. Als aber ihr Haus nach dem letzten Streit einbricht, können die Kinder nur mit Hilfe der Zauberkräfte des Meteoritenlöffels aus den Trümmern entfliehen und sie landen mitten im Flitterwochenparadies. Sonne, Sand, Kokosnüsse, Delphine und Palmen - träumen sie oder ist das etwa alles echt? Eine lustige und zugleich nachdenklich stimmende Geschichte. (Ab 10 Jahre.)

Produktbeschreibung
Nirgendwo gibt es Eltern, die sich so viel und laut streiten und dabei so viele Sachen zerbrechen wie Herr und Frau Donner. Daran hatten sich Filly und Fergal allmählich gewöhnt. Als aber ihr Haus nach dem letzten Streit einbricht, können die Kinder nur mit Hilfe der Zauberkräfte des Meteoritenlöffels aus den Trümmern entfliehen und sie landen mitten im Flitterwochenparadies. Sonne, Sand, Kokosnüsse, Delphine und Palmen - träumen sie oder ist das etwa alles echt?
Eine lustige und zugleich nachdenklich stimmende Geschichte. (Ab 10 Jahre.)
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.08.2001

Warum ich es nicht lassen kann
Rufus Becks Lieblingsbuch
Damit ich abends nicht meinen Kindern schlaffördernd vorlesen und anschließend oft noch ein Manuskript für eine Rundfunksendung vorbereiten muss, kam ich auf die Idee (es ist ungerecht zu behaupten, ich sei ein Workaholic, in Wahrheit bin ich eine faule Socke), beides miteinander zu verbinden. Ich begann den Kleinen einfach meine Manuskripte vorzutragen, die natürlich in der Regel gar nicht für Kinderohren geeignet waren. Um die Kids bei Laune zu halten, habe ich alles ein bisschen aufgepeppt, also die ganze Märchen-Onkel-Palette eingesetzt: Stimme verändert, verschiedene Figuren dargestellt, mit Tonhöhe und Dynamiken gespielt usw. Das Ganze nahm ein Ende, als ich versuchte Die Strafkolonie als Betthupferl-Geschichte zu verkaufen. Mein Sohn intervenierte am nächsten Morgen. Eine schlaflose Nacht hätte gereicht und bis auf weiteres wollten er und seine Geschwister von diesem Kafka nichts mehr hören.Von da an kehrten wir wieder zu den üblichen Kinder-Einschlaf-Geschichten zurück, und durch Zufall kam mir da einmal Der Meteoritenlöffel von Philip Ridley in die Hände. Da geht es um ewig sich streitende Eltern (kannte ich als Kind auch), nämlich Herrn und Frau Donner und zwei Geschwister (ich war leider Einzelkind), Filly und Fergal. Diese Kinder haben eine Überlebenstaktik erfunden, ein Spiel, um in diesem ehelichen Chaos schadensfrei überleben zu können. Sie schreiben das Buch der Streite (da kann ich leider nicht mithalten).Vermerkt wird dort haargenau: Anlass für die Streite, was dabei kaputtging, Streitdauer und wer sich wieder mal als erster scheiden lassen wollte. Danach versuchen die beiden ihre Eltern miteinander zu versöhnen indem sie sie an deren schönste Zeit im Leben, nämlich die Flitterwochen, erinnern. Das geht eine Zeitlang auch gut, doch das „Buch der Streite” wird lang und länger und das baufällige Haus in dem sie wohnen einsturzgefährdeter.
To cut a beautiful story short: Die Kinder lernen eine obdachlose Frau kennen (sagt man eigentlich „Pennerin”?) und die schenkt denen den „Meteoritenlöffel”. Der kann folgendes: Wenn einem wieder mal alles auf den Keks geht, gräbt man mit dem Löffel ein Loch in den Boden und schreit dort alle Wut und Frust hinein, dann wird alles wieder paletti (Sie müßten mal meinen Garten sehen!) So weit so laut , eine Art Ur-Schrei-Therapie für Minderjährige also. Filly und Fergal lassen sich das nicht zweimal sagen. Doch beim allerersten gewaltigen „Hineinschreien” fällt nicht nur die alte Bruchbude von Elternhaus „kawumm” in sich zusammen, nein, die beiden stürzen (aua!) in einen tiefen dunklen Tunnel und der führt wohin? Genau. Zu der Flitterwocheninsel, wo ihre Eltern 20 Jahre zuvor die schönste Zeit ihres Lebens verbracht haben, dort begegnen sie Herrn und Frau Liebe, ihren Eltern vor 20 Jahren,das Abenteuer kann beginnen.
Und warum erzähle ich Ihnen das alles: Weil es mich ärgert , dass ich damals vor vielen Jahrzehnten nicht selbst auf die Idee kam, eine Chaos-Streit- Statistik einzuführen, und ich euch aus meiner kleinen Glosse heraus zurufen möchte: Kinder lasst euch nicht unterkriegen! Und weil ich so begeistert bin von Ridleys Buch, dass ich ein Hörspiel produziert habe.
Warum ich mir meine Schauspielkollegen nicht leisten konnte und mit mir selber verhandeln und schließlich alle Rollen selber spielen durfte, davon mehr beim nächsten Mal.
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