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Das 1918 aus den Ruinen Österreich-Ungarns und des Osmanischen Reiches hervorgegangene Jugoslawien war zwar an religiöser, sprachlicher und nationaler Vielfalt kaum zu überbieten, das Prinzip des integralen Jugoslawismus verhinderte jedoch, dass dieser Vielfalt eine Bedeutung zugestanden wurde. In diesem Sinne verfolgte Belgrad in Vardar-Mazedonien, der heutigen Republik Mazedonien, eine rücksichtslose Serbisierungspolitik, trotz der 1919 unterzeichneten und vom Völkerbund überwachten Minderheitenschutzverträge. Infolgedessen erreichten den Völkerbund zwischen 1920 und 1939 eine große Anzahl…mehr

Produktbeschreibung
Das 1918 aus den Ruinen Österreich-Ungarns und des
Osmanischen Reiches hervorgegangene Jugoslawien war
zwar an religiöser, sprachlicher und nationaler
Vielfalt kaum zu überbieten, das Prinzip des
integralen Jugoslawismus verhinderte jedoch, dass
dieser Vielfalt eine Bedeutung zugestanden wurde. In
diesem Sinne verfolgte Belgrad in Vardar-Mazedonien,
der heutigen Republik Mazedonien, eine
rücksichtslose Serbisierungspolitik, trotz der 1919
unterzeichneten und vom Völkerbund überwachten
Minderheitenschutzverträge. Infolgedessen
erreichten den Völkerbund zwischen 1920
und 1939 eine große Anzahl von Beschwerden, die die
Verletzung des Minderheitenschutzes beklagten. Das
die nationale Zugehörigkeit der mazedonischen
Bevölkerung zudem nicht immer klar war,
zeigte sich schon daran das sein slawischer Teil
wechselweise als bulgarisch und mazedonisch
bezeichnet wurde. Gestützt auf die Akten des
Völkerbundarchivs erläutert dieses Buch warum
die "Mazedonische Identitätenfrage" so eine heikle
und problematische Angelegenheit war, welche Rolle
der Völkerbund dabei spielte und warum die Politik
Belgards diesbezüglich ganz und gar verfehlt war.
Autorenporträt
Sein Geschichts- und Politikstudium absolvierte der Autor (geb.
1978) an der FU Berlin mit Stationen in der Schweiz und in
Frankreich. Anschließend arbeitete Nicolas Nachtigall-Marten
u.a. für die OSZE in Kroatien und Mazedonien sowie für die
Europäische Kommission in Brüssel. Seit 2008 ist der Autor
erneut bei der OSZE im Kosovo tätig.