Auf der Grundlage eines erkenntnistheoretischen Identitätsbegriffs untersucht die Arbeit die historisch fremden Bedingungen der Konzeption und literarischen Gestaltung von Identität im Prosa-Lancelot. Gegenstandsbereiche sind die gattungsspezifische Adelskonzeption, die Prozesse sozialer Identitätsbildung, die Ausprägung einer Protoform von Subjektivität und deren Pathologisierung im Diskurs der Liebe, der Zerfall dynastischer Identitätskonstruktion sowie Ansätze zur Gewissensbildung im Bereich religiöser Selbsterfahrung. Die Analyse erweist zuletzt, daß "Identität" erst mit der historisch abgeschlossenen "Biographie" gestiftet werden kann. Im 13. Jahrundert handelt es sich dabei um ein gänzlich neuartiges narratives Muster, das der Roman über die Pluralisierung der Erzählperspektiven und soziokulturellen Deutungsmuster sowie die lineare Umphrasierung der Zeit- und Erzählstrukturen erst erzeugt.
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