In einer fiktiven Diskussionsrunde treffen so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Jean-Jacques Rousseau, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche, Max Scheler und die Literaturwissenschaftlerin und Philosophin Käte Hamburger zusammen, um die von Lessing aufgestellte Behauptung, der mitleidigste Mensch sei der beste Mensch, auf ihre Tragfähigkeit hin zu untersuchen. In einem emotions- und spannungsgeladenen Disput verteidigen Rousseau und Schopenhauer ihre Ansicht, allein eine im Mitleid gegründete Ethik sei in der Lage, das moralische Handeln der Menschen anzuleiten. Vehement attackiert wird diese These von Nietzsche, der mit einer Reihe von Gründen und Beispielen nachdrücklich die egoistische Motivation des Handelns aus Mitleid akzentuiert, sowie von Scheler und Hamburger, die Verhaltensweisen herausstellen, in denen eine Mitleidsbekundung im Grunde dazu dient, eine Distanz zum anderen Menschen herzustellen und/oder zu befestigen.