Mehmet Ata unterzieht den Mohammed-Karikaturenstreit in seiner Hochphase im Februar 2006 und den Anschlussdiskursen einer vergleichenden Diskursanalyse. Indem er die Mediendiskurse aus einem islamisch und einem christlich dominierten Land miteinander vergleicht, betritt er wissenschaftliches Neuland. Der Autor zeigt auf, dass im Karikaturenstreit sowohl in Deutschland als auch in der Türkei nationale Erzählungen weitergeführt werden und dass sich die Konfliktpartner nur selten auf die Argumente des Gegenübers einlassen, stattdessen werden gegenseitige Feindbilder aufgebaut. Der Autor kann zudem nachweisen, dass in Deutschland das Aufeinandertreffen von Pressefreiheit und Achtung religiöser Gefühle zu unvorhersehbaren diskursiven Dynamiken geführt hat. Die Interviews mit namhaften Redakteuren unterstützen diese Beobachtung.