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In diesem Klassiker der englischen Kriminalliteratur dreht sich alles um den geheimnisvollen Monddiamanten aus Indien, der die Stirn der Mondgottheit schmückte, bevor er von einem britischen Kolonialoffizier unrechtmäßig erworben und Ende des achtzehnten Jahrhunderts mit nach England gebracht wurde. Zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag erhält Lady Rachel Verinder diesen Stein als Geschenk. Kurz darauf ist der kostbare Schmuck spurlos verschwunden. Kriminalinspektor Sergeant Cuff von Scotland Yard, ein ebenso melancholischer wie listiger Detektiv, der in seiner knapp bemessenen Freizeit…mehr

Produktbeschreibung
In diesem Klassiker der englischen Kriminalliteratur dreht sich alles um den geheimnisvollen Monddiamanten aus Indien, der die Stirn der Mondgottheit schmückte, bevor er von einem britischen Kolonialoffizier unrechtmäßig erworben und Ende des achtzehnten Jahrhunderts mit nach England gebracht wurde. Zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag erhält Lady Rachel Verinder diesen Stein als Geschenk. Kurz darauf ist der kostbare Schmuck spurlos verschwunden. Kriminalinspektor Sergeant Cuff von Scotland Yard, ein ebenso melancholischer wie listiger Detektiv, der in seiner knapp bemessenen Freizeit leidenschaftlich Rosen züchtet, übernimmt den Fall. Doch seine gründlichen Recherchen bringen nur wenig Licht in das mysteriöse Dunkel. Im Kreis der Verdächtigen geschieht ein Mord, ein unerklärlicher Selbstmord bringt eine neue Spur. Wie auch in seinen anderen bekannten und erfolgreichen Romanen hat Wilkie Collins die Erzählung den beteiligten Personen selbst in den Mund beziehungsweise in die Feder gelegt. Anhand der verschiedenen "Zeugenaussagen" wird der Leser auf erfreuliche Weise genötigt, selbst den Detektiv zu spielen. Aber nicht allein die Jagd nach dem Täter, auch die Individualität der in den Fall verstrickten Personen fasziniert. Kuriose, liebenswerte, aber auch verdammungswürdige Charakterzüge zeichnen alle Beteiligten aus. Bis zur Lösung dieser auf geheimnisvolle Weise verwickelten Geschichte wird der Leser mit allen Künsten der amüsanten Spannungsliteratur auf die Folter gespannt.
Autorenporträt
Wilkie Collins, geb. 1824 in London als ältester Sohn des Landschaftsmalers William Collins und 1889 gestorben, hatte zunächst die juristische Laufbahn eingeschlagen, bis er beschloss, das Aufdecken von Kriminalfällen und Geheimnissen ausschließlich literarisch in Szene zu setzen. Er schrieb neben seinen Kurzgeschichten und Theaterstücken über 30 Romane. Seine heute berühmtesten Werke 'Der Monddiamant', in dem der erste Detektiv in der englischen Literatur auftritt, und 'Die Frau in Weiß', ein poetischer, mystisch-mysteriöser Thriller, fanden bereits beim zeitgenössischen Publikum größten Beifall.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.1996

1868
Wilkie Collins "Der Monddiamant"

Hochsommer. Wir wollen nicht dauernd diesen Streß mit der hochklassigen Literatur, wir wollen was Luftig-Leichtes. Gibt's denn in unsres Vaters großem Hause nicht auch schöne Ferienwohnungen? Hier eine gute Adresse: Wilkie Collins. Collins, 1824 in London geboren als Sohn eines Landschaftsmalers, enger Freund von Dickens (sie machten zusammen Theaterstücke, spielten zusammen Theater, ja, am Ende waren sie auch verwandt, Collins' Bruder Charles kriegte Dickens' Tochter Kate), Collins also schrieb mindestens zwei von Anfang an und mit Recht berühmte Kriminalromane, "Die Frau in Weiß" von 1860 und unsern "Moonstone" von 1868. Kriminalfälle waren in dieser Zeit Mode, wenn die Autoren Publikum wollten, man denke (aber nicht jetzt im Sommer!) an Dostojewski, man denke eben an Dickens' späte Sachen; nur war Collins der Liebenswürdigste für uns heute, er benutzte den Kriminalfall nicht als Vorwand, sondern der Fall ist bei ihm schon die Sache, es sei denn, wir lesen diese Bücher auch als Liebesgeschichten: Dann ist die Liebe der schöne Grundton der Welt, und vorn auf den Gartenfenstervorhängen malt der Mond aus allem da draußen dazu seine gespenstischen Arabesken. Dieses Buch, wie die "Frau in Weiß", arrangiert Collins aus Aufzeichnungen und Erzählungen verschiedener Beteiligter, die jeder ihren ganz eignen Duktus in den Text bringen. Der Leser sitzt cool dabei und weiß, daß sich am Ende dann schon alles klären wird; verliert er den Faden in der Sommerglut, wird er auch nicht weiter bestraft - ihren Höhepunkt haben diese Romane ja ohnehin dann, wenn keiner mehr weiß, was los ist, außer den Liebenden. "Rachel kam einen Schritt näher und sah mich sonderbar an", heißt es auf Seite 319; oder, Seite 225 schon, als es um einen Brief geht: "Wenn er ihn haben will, muß er zurückkommen und ihn bei mir holen, sagte sie und ging weiter" - da ist Musik drin in solchen Sätzen, und es steckt was dahinter, aber wir wissen nicht was, doch wüßten wir's grausig gern, nicht? (Wilkie Collins: "Der Monddiamant". Ein Criminalroman. Aus dem Englischen übersetzt von Inge Lindt. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1996. 548 S., br., 19,90 DM.) R.V.

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