New Jerusalem, 1888: Der Waisenjunge Will Henry arbeitet seit dem Tod seiner Eltern bei dem seltsamen Doktor Warthrop als sein Assistent. Offiziell ist er ein Philosoph, doch statt mit Theorien über Gott und die Menschheit beschäftigt sich Warthrop mit ausgewachsenen Monstern. Eines Nachts liefert
ein Grabräuber seinen grausigen Fund beim Doktor ab: ein mannsgroßes Monster ohne Kopf hat sich in…mehrNew Jerusalem, 1888: Der Waisenjunge Will Henry arbeitet seit dem Tod seiner Eltern bei dem seltsamen Doktor Warthrop als sein Assistent. Offiziell ist er ein Philosoph, doch statt mit Theorien über Gott und die Menschheit beschäftigt sich Warthrop mit ausgewachsenen Monstern. Eines Nachts liefert ein Grabräuber seinen grausigen Fund beim Doktor ab: ein mannsgroßes Monster ohne Kopf hat sich in die Leiche einer jungen Frau verbissen. Warthrop ahnt gleich, dass dieses Exemplar der hochgefährlichen Rasse der Anthropophagen nicht das Einzige sein wird, und so beginnt für Will und seinen Meister eine blutige Jagd...
Ich hoffe stark, dass sich dieses Buch aufgrund der scheinbar niedlichen Gestaltung niemals in die Kinderbuch-Ecke verirrt, denn glaubt mir, die armen Kinder werden Alpträume bekommen! Stephen King gehört zu meinen Lieblingsautoren, daher bin ich Horror und Brutalität in Büchern gewohnt. Und trotzdem habe ich mich bei "Der Monstrumologe" mehr als einmal geekelt und über die Grausamkeiten gestaunt, wenn Würmer aus eiternden Wunden ausbrechen, Menschen bei lebendigem Leib gefressen werden oder Hirn und Blut über sämtliche Wände verteilt ist.
Anfangs tat ich mich etwas schwer mit dem Buch, da die Sätze zeitweise sehr lang und verschachtelt sind und man schon aufmerksam lesen muss, wenn man nichts verpassen will. Ein Beispielsatz: "In einem wirren Knäuel aus wild prügelnden Armen und um sich tretenden Beinen purzelten wir über den Boden, sein schnappendes Maul verfing sich im hinteren Teil meiner Jacke und zerschredderte es, seine linke Pranke schlug nach meinem Gesicht, während ich sein Handgelenk festhielt, mit aller Kraft dagegendrückte und mit meiner freien Hand nach seinen Augen schlug, die jetzt fieberhell brannten, und im Schein des Feuers konnte ich mein eigenes Gesicht darin gespiegelt sehen, das vor Angst verzerrt war."
Zu Beginn der Geschichte ist dies sehr mühsam zu lesen, doch man gewöhnt sich an den Stil. Auch bin ich anfangs mit etwas falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich hatte mit dem Auftauchen einer Vielzahl von unterschiedlichen Monstern gerechnet, letztlich geht es in dem Buch aber um die Jagd nach nur einem Monster: den Anthropophagen, kopflosen Monstern, die sich ausschließlich von Menschenfleisch ernähren. Vielleicht las es sich deshalb zu Beginn etwas schleppend, doch sobald die Jagd richtig losgeht, wird es spannend und man klebt an den Seiten.
Trotz der erwähnten Schwächen gebe ich dem Buch gerne die volle Punktzahl, denn es ist einfach etwas ganz Besonderes. Die Geschichte und der Schreibstil sind einzigartig, und die Gestaltung des Buches ist einfach toll, angefangen beim Cover, sowie den kleinen Verzierungen am Seitenrand in Form diverser Messer, Schürhaken und was man sonst noch für die Sezierung eines Monsters benötigt. Außerdem sind immer mal wieder ganzseitige Bilder abgedruckt, und hinten im Buch kann man sogar ein passendes Lesezeichen raustrennen.
Mein Fazit: die ersten 50 Seiten sind gewöhnungsbedürftig, doch danach erwartet euch ungewöhnliche Gruselunterhaltung mit tollen Illustrationen.
P.S: Juhuu, gerade habe ich gesehen, dass dies nur der erste Teil einer Serie ist. Ich freue mich schon auf die weiteren Bände.