1981: Ein international gesuchter Terrorist wird von amerikanischen Agenten entführt. Kurz darauf lässt der Nachfolger Gaddafis den Bruder des amerikanischen Präsidenten kidnappen, um mit ihm den Freiheitskämpfer freizupressen, nicht ahnend, dass dieser schon tot ist. Der Einzige, der die Kohlen jetzt noch aus dem Feuer holen kann, ist Chubb Dunjee. Der ehemalige amerikanische Kongressabgeordnete war lange Mittelsmann in den unruhigen Gegenden dieser Welt; seine besondere Spezialität: Bestechung - "mordida".
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.02.2018NEUE TASCHENBÜCHER
Lakonische
Präzision
Er war mal jüngster Kongress-Abgeordneter von Amerika, dann zog es seine Frau zu den Weathermen, der Terrororganisation, das beendete die Politkarriere, es folgen Abstecher ins Ölbusiness und zu den UN, dann: Arbeit als Taxifahrer, Rückzug nach Portugal. Sein Geld wird ihm knapp, er hat ein Problem mit der Steuerbehörde: Chubb Dunjee, der Mordida-Mann – ein Begriff aus Mexiko, einer der Schmiergeld-Deals aushandelt bei Entführungen. Nun soll er wieder aktiv werden, in einem verzwicktem Fall. Man hat Bingo McKay geschnappt, den Bruder des Präsidenten – um so an einen anderen Entführten ranzukommen, eine Intrige, in der Libyer und Israelis mitspielen, und Kriminelle in ganz großem internationalem Stil, Ex-CIA und -FBI. Und ein paar nützliche afrikanische Diplomaten, an der Spitze Dr. Joseph Mapangou. „Der Mordida-Mann“ erschien erstmals 1981, als Nostalgie an die Kennedy-Brüder-Zeit entstand. Ein kleines Lehrstück in bester Ross-Thomas-Manier. Das heißt, die lakonische Präzision gebiert Ironie. Dunjee „versuchte sich an einem Lächeln, das in eine Dehnübung seiner Lippen ohne Humor oder Hoffnung überging“. FRITZ GÖTTLER
Ross Thomas: Der Mordida-Mann. Thriller. Aus dem Englischen von Jochen Stremmel. Alexander Verlag. Berlin 2017.
328 Seiten, 16 Euro.
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Lakonische
Präzision
Er war mal jüngster Kongress-Abgeordneter von Amerika, dann zog es seine Frau zu den Weathermen, der Terrororganisation, das beendete die Politkarriere, es folgen Abstecher ins Ölbusiness und zu den UN, dann: Arbeit als Taxifahrer, Rückzug nach Portugal. Sein Geld wird ihm knapp, er hat ein Problem mit der Steuerbehörde: Chubb Dunjee, der Mordida-Mann – ein Begriff aus Mexiko, einer der Schmiergeld-Deals aushandelt bei Entführungen. Nun soll er wieder aktiv werden, in einem verzwicktem Fall. Man hat Bingo McKay geschnappt, den Bruder des Präsidenten – um so an einen anderen Entführten ranzukommen, eine Intrige, in der Libyer und Israelis mitspielen, und Kriminelle in ganz großem internationalem Stil, Ex-CIA und -FBI. Und ein paar nützliche afrikanische Diplomaten, an der Spitze Dr. Joseph Mapangou. „Der Mordida-Mann“ erschien erstmals 1981, als Nostalgie an die Kennedy-Brüder-Zeit entstand. Ein kleines Lehrstück in bester Ross-Thomas-Manier. Das heißt, die lakonische Präzision gebiert Ironie. Dunjee „versuchte sich an einem Lächeln, das in eine Dehnübung seiner Lippen ohne Humor oder Hoffnung überging“. FRITZ GÖTTLER
Ross Thomas: Der Mordida-Mann. Thriller. Aus dem Englischen von Jochen Stremmel. Alexander Verlag. Berlin 2017.
328 Seiten, 16 Euro.
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