Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat bis heute mehr als 25000 mutige Männer und Frauen geehrt, die während des Zweiten Weltkriegs Juden retteten. Diese Geschichte ist trotzdem einzigartig. Unter den "Gerechten unter den Völkern" ist bislang nur ein Araber: Mohammed Helmy. Er lebte in Berlin. Den ganzen Krieg über blieb er in der Stadt. Der Ägypter balancierte ständig auf einem schmalen Grat zwischen Anpassung und Subversion, und er vollbrachte ein wahres Husarenstück, um die Nazis auszutricksen. So rettete er die Jüdin Anna Boros.Dieses Buch wirft ein Licht auf eine fast vergessene Welt, das alte arabische Berlin der Weimarer Zeit, das gebildet, fortschrittlich und in weiten Teilen alles andere als judenfeindlich war. Einige Araber in Deutschland stellten sich in den Dienst des NS-Regimes. Aber eine nicht unbedeutende Gruppe - und von ihr handelt diese Geschichte - bildete einen Teil des deutschen Widerstands gegen den NS-Terror.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Rezensent Christian Schmidt-Häuer kann den Drang, nach der Lektüre von Ronen Steinkes neuem Roman "in die Hände zu klatschen" kaum unterdrücken, so sehr ist er betroffen, so sehr kann er sich mit der Protagonistin über das Schnippchen freuen, das sie und der muslimische Arzt, für den sie arbeitet, der SS schlagen. Unter dem Kopftuch der Arzthelferin Nadja versteckt sich nämlich in Wahrheit Anna, eine gesuchte Jüdin, der der Arzt über Verbindungen zur arabischen Elite im Berlin des Dritten Reichs, ein neues Leben in den Vereinigten Staaten ermöglicht, erklärt Schmidt-Häuer. Es ist eine wahre, eine rührende und aufwühlende Geschichte, die der Autor in seinem Buch den Lesern im lebhaften, anschaulichen Stil nahebringt, eine Geschichte, die man lesen muss, so der ergriffene Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Der Journalist Ronen Steinke hat diese Geschichte nun aus der Perspektive eines wahrhaft spektakulären Falles ebenso anrührend wie differenziert nacherzählt.", Nordwest Zeitung, 24.05.2018