• Broschiertes Buch

33 Kundenbewertungen

Auf Pfaden, dunkel, voller Grausen,
Wo nur böse Engel hausen,
Wo ein Dämon, Nacht genannt,
Auf schwarzem Thron die Flügel spannt –
Aus jenem letzten Thule fand
Ich jüngst erst heim in dieses Land.
Edgar Allan Poe, Traumland
Es geschah, während du schliefst
Alarm während der Nachtschicht in einer psychiatrischen Anstalt: „Ich kann es beweisen, ich bin nicht wahnsinnig!“, schreit ein Mann wieder und wieder, während er im eigenen Erbrochenen steht und um die Durchführung einer Röntgenaufnahme bettelt. Das Röntgenbild würde seine Unschuld beweisen, beteuert er…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Auf Pfaden, dunkel, voller Grausen,
Wo nur böse Engel hausen,
Wo ein Dämon, Nacht genannt,
Auf schwarzem Thron die Flügel spannt –
Aus jenem letzten Thule fand
Ich jüngst erst heim in dieses Land.
Edgar Allan Poe, Traumland

Es geschah, während du schliefst
Alarm während der Nachtschicht in einer psychiatrischen Anstalt: „Ich kann es beweisen, ich bin nicht wahnsinnig!“, schreit ein Mann wieder und wieder, während er im eigenen Erbrochenen steht und um die Durchführung einer Röntgenaufnahme bettelt. Das Röntgenbild würde seine Unschuld beweisen, beteuert er – doch niemand hört dem frisch eingewiesenen Patienten zu. So greift er zu härteren Mitteln, schluckt eine Batterie und erpresst so die Behandlung. Fulminanter könnte der Einstieg in den neuen Psychothriller aus der Feder Sebastian Fitzeks kaum sein. Fitzek, der mit seinen sechs vorangegangenen Büchern immer wieder menschliche Urängste thematisierte, geht in seinem neuen Buch „Der Nachtwandler“ noch einen Schritt weiter: Hier scheint ein Mensch schuldlos schuldig geworden zu sein …

Der Dämon „Nacht“
Als Kind früh verwaist, litt Leon Nader lange an Schlafstörungen, hatte panische Angst davor, als Schlafwandler gewalttätig zu werden und wurde deswegen jahrelang psychiatrisch behandelt. Als plötzlich seine Frau Natalie, eine Fotografin, verschwindet, scheint Leons Krankheit wieder auszubrechen. Doch wirklich sicher ist sich Leon, der heute Architekt ist, nicht. Ist Natalie wirklich verschwunden oder immer noch da – was träumt er, was ist real und wo verläuft die Grenze dazwischen? So will er sein nächtliches Verhalten mittels einer Kopfkamera kontrollieren – doch was er am nächsten Morgen auf dem Band sieht, lässt seine Welt ins Wanken geraten.
In immer neuen, grausigen Realitäten erwachend, vermag Leon bald nicht mehr zwischen Wachsein und Traum zu unterscheiden. Fitzek versteht es durch immer wieder neue Spuren und Hinweise meisterhaft, Leon und mit ihm den Leser auf eine Reise in die Grenzgebiete der menschlichen Psyche zu schicken. In ein Traumland, das vom Dämon „Nacht“ beherrscht wird, wie das einleitende Zitat Edgar Allan Poes ankündigt.

Ein Alptraum wird Wirklichkeit
Fitzek spielt hier virtuos mit Schlaf und Wachheit, Traum und Albtraum und bezieht auch das noble Wohnhaus, in dem Leon und Natalie eine Wohnung ergattern konnten, mit in dieses Spiel ein. Es scheint, als ob das Haus Augen hätte, sich die Ebenen verschieben, geheime Türen sich öffnen und in Abgründe führen. Doch natürlich kann dem nicht so sein – oder doch? Wir Leser verfolgen – zweifelnd und verzweifelnd wie Leon – seine Suche nach Natalie. Ist er wirklich schlafwandelnd zum Mörder seiner Frau geworden?

Was passiert, während wir schlafen?
Leons Geschichte kann sich überall ereignen, wie Fitzek zu Beginn des „Nachtwandlers“ betont: „Irgendwo auf der Welt, in einer Stadt, die Sie kennen. Vielleicht in Ihrer Nachbarschaft …“ Denn rund zwei Prozent aller Menschen werden nachts zu Schlafwandlern. Hätte Leon seine Frau ermordet, wäre er mit seinem traurigen Schicksal nicht allein, wie der Fall des Kanadiers Kenneth Parks beweist: Dieser fuhr als Schlafwandler mit einem Auto in den Nachbarort und tötete dort seine Schwiegermutter. Als er aufwachte, hatte er an den Mord keinerlei Erinnerung mehr und wurde aufgrund eines schlafmedizinischen Gutachtens freigesprochen …
Autorenporträt
Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman "Die Therapie" eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.   Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 19 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt - so wurde "Die Therapie" jüngst als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert. 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband "Das frühgeborene Kind" e.V. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin.   www.sebastianfitzek.de www.facebook.de/sebastianfitzek.de Insta @sebastianfitzek    
Autoreninterview
In Ihrem neuen Roman "Der Nachtwandler" geht es um einen schlafwandelnden Mann, der befürchtet, "schlafend" zum Mörder geworden zu sein. Sie sagen, Sie kennen den Zustand der "Schlaflähmung" - woher kommt Ihr Interesse für den Somnambulismus?

Sebastian Fitzek: Ich interessiere mich nicht nur für die Störungen, sondern für den Schlaf generell. Er bestimmt fast ein Drittel unseres Lebens und zählt dennoch zu einem noch lange nicht abschließend erforschten Phänomen. Während wir im wachen Zustand ständig bemüht sind, rationale, bewusste Entscheidungen zu treffen und zum Beispiel Geschichten über multiple Persönlichkeiten allzu gerne als Phantasien von Drehbuch- und Psychothrillerautoren abtun, begeben wir uns täglich freiwillig in einen Zustand, in dem wir in eine andere Welt abgleiten, in der wir unsere Gedanken und Handlungen nicht mehr kontrollieren können - und in der wir oft eine andere Identität annehmen. Wenn das nicht faszinierend ist, dann weiß ich auch nicht mehr.

Was fasziniert Menschen am Schlafwandeln?

Sebastian Fitzek: Der Gedanke, über ein unkontrollierbares Ich zu verfügen, das in einem Zustand der scheinbaren
…mehr
In Ihrem neuen Roman "Der Nachtwandler" geht es um einen schlafwandelnden Mann, der befürchtet, "schlafend" zum Mörder geworden zu sein. Sie sagen, Sie kennen den Zustand der "Schlaflähmung" - woher kommt Ihr Interesse für den Somnambulismus?

Sebastian Fitzek: Ich interessiere mich nicht nur für die Störungen, sondern für den Schlaf generell. Er bestimmt fast ein Drittel unseres Lebens und zählt dennoch zu einem noch lange nicht abschließend erforschten Phänomen. Während wir im wachen Zustand ständig bemüht sind, rationale, bewusste Entscheidungen zu treffen und zum Beispiel Geschichten über multiple Persönlichkeiten allzu gerne als Phantasien von Drehbuch- und Psychothrillerautoren abtun, begeben wir uns täglich freiwillig in einen Zustand, in dem wir in eine andere Welt abgleiten, in der wir unsere Gedanken und Handlungen nicht mehr kontrollieren können - und in der wir oft eine andere Identität annehmen. Wenn das nicht faszinierend ist, dann weiß ich auch nicht mehr.

Was fasziniert Menschen am Schlafwandeln?

Sebastian Fitzek: Der Gedanke, über ein unkontrollierbares Ich zu verfügen, das in einem Zustand der scheinbaren Bewusstlosigkeit ein Eigenleben führt, ist für uns Menschen ebenso faszinierend wie erschreckend zugleich.

In Ihren Romanen spielen Augen eine große Rolle, entweder weil sie entfernt werden, wie in "Der Augenjäger", oder weil sie, wie in "Der Nachtwandler", beim Schlafwandeln geöffnet sind. Teilen Sie die Vorstellung von Augen als Fenster zur Seele und was bedeutet es, nichts mehr sehen zu können, wie im Fall der blinden Physiotherapeutin in Ihrem Thriller "Der Augensammler"?

Sebastian Fitzek: Meine Protagonistin Alina hat über die Vorstellung, Augen wären ein Fenster zur Seele, im Augenjäger reflektiert und teilt diese Vorstellung schon deshalb nicht, weil ihre Augen wegen ihrer Verletzung getrübt sind. Auch ich glaube nicht, dass Menschen, denen die Augen fehlen, das Fenster zu ihrer Seele verloren haben. Andersherum gibt es sehr viele Menschen, deren schöne Augen uns faszinieren, obwohl ihre Seele voller Abgründe ist. Ich befürchte, es gibt kein Fenster, das man einfach öffnen kann, um den Menschen, der vor uns steht, besser einschätzen zu können. Der wahre Charakter und die Beschaffenheit seiner Seele offenbart sich uns erst nach einer ganzen Weile, manchmal leider erst, wenn es schon zu spät ist.

Dass Alina in "Der Augensammler" blind ist, bedeutet für sie selbst eine weitaus geringere Beeinträchtigung, als man es vermuten würde. Ihre Welt ist keineswegs schwarz und dunkel, vor allem weil andere Sinne den fehlenden Sehsinn kompensieren. Alina sieht nicht mit den Augen, sondern mit ihrem Gehirn und kann z. B. einen Menschen anhand seiner Stimme oder seines Geruchs oftmals besser einschätzen, als wenn optische Eindrücke sie ablenken würden.

In "Der Nachtwandler" spielt das Haus seinen Bewohnern scheinbar übel mit und macht einen Teil der Handlung erst möglich. Kann Architektur Menschen zum Bösen verleiten, gar zu Mördern werden lassen?

Sebastian Fitzek: So weit würde ich nicht gehen. Ich denke aber, dass unsere Umwelt einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Psyche und damit auch auf unsere Handlungen hat. Jemand, der zum Beispiel depressiv veranlagt ist, wird in einer dunklen Kellerwohnung bestimmt schlechter gesunden als in von Licht durchfluteten Räumen. Jüngst habe ich davon gehört, dass Architekten mit einfachen gestalterischen Änderungen auf öffentlichen Plätzen dafür gesorgt haben, dass die Zahl der Gewalttaten, die auf diesen Plätzen verübt wurde, stark zurückging. Architektur ist meiner Meinung nach nicht die Ursache für bestimmtes Verhalten, ihre Ausgestaltung kann menschliches Verhalten jedoch zum Guten oder Schlechten beeinflussen.

Sie sagen, Ihre Therapie sei das Schreiben. Was wäre, wenn Sie nicht mehr schreiben könnten?

Sebastian Fitzek: Eine grauenhafte Vorstellung, die es wert wäre, in einem Psychothriller verarbeitet zu werden.

In welcher Situation hatten Sie zuletzt Angst?

Sebastian Fitzek: Als wir mitten in der Nacht in unserem Haus von einem blechern klingenden Kinderlied geweckt wurden, das aus dem Wohnzimmer zu uns nach oben schallte. Wir hatten es noch nie zuvor gehört und waren uns sicher, dass es zu keinem Spielzeug passte, das wir angeschafft hatten. Als ich dann endlich den Mut hatte nachzusehen, entpuppte es sich als ein Wecker, den Freunde uns am Vortag für den anstehenden Geburtstag meiner Tochter Charlotte geschenkt hatten und der aus irgendeinem Grund auf zwei Uhr früh gestellt war.

Interview: Laura Müller, Literaturtest
Rezensionen
"Fitzek bleibt seinem Stil treu. Seine Leser können sich auf einen gewohnt packenden Psychothriller freuen, den man innerhalb weniger Stunden verschlingen kann. Die Geschichte ist wendungsreich und gipfelt in einer Auflösung, die selbst Krimi-Fans im Detail überraschen dürfte. Vor düsteren Träumen als Nebenwirkung aber sei an dieser Stelle ausdrücklich gewarnt." -- Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16.03.2013

"Die packende Handlung beweist wieder einmal, dass Fitzek einer der Stars des Genres ist." -- FREUNDIN, 13.03.2013
"Psychothriller sind eine Domäne angloamerikanischer Autoren. Der 41-jährige Berliner Sebastian Fitzek hat diese Phalanx durchbrochen und seit 2006 von acht Büchern über drei Millionen Exemplare verkauft. Brachiale Gewalt, komatöse Extremsituationen und ein teuflischer Plot zeichnen auch Fitzeks neuesten Spannungsroman DER NACHTWANDLER aus. Mit minimalem Aufwand an Sprache, Figuren und Schauplätzen erreicht er maximalen Schauder und Thrill." Mannheimer Morgen 20130911