Auf Pfaden, dunkel, voller Grausen,
Wo nur böse Engel hausen,
Wo ein Dämon, Nacht genannt,
Auf schwarzem Thron die Flügel spannt –
Aus jenem letzten Thule fand
Ich jüngst erst heim in dieses Land.
Edgar Allan Poe, Traumland
Es geschah, während du schliefst
Alarm während der Nachtschicht in einer psychiatrischen Anstalt: „Ich kann es beweisen, ich bin nicht wahnsinnig!“, schreit ein Mann wieder und wieder, während er im eigenen Erbrochenen steht und um die Durchführung einer Röntgenaufnahme bettelt. Das Röntgenbild würde seine Unschuld beweisen, beteuert er – doch niemand hört dem frisch eingewiesenen Patienten zu. So greift er zu härteren Mitteln, schluckt eine Batterie und erpresst so die Behandlung. Fulminanter könnte der Einstieg in den neuen Psychothriller aus der Feder Sebastian Fitzeks kaum sein. Fitzek, der mit seinen sechs vorangegangenen Büchern immer wieder menschliche Urängste thematisierte, geht in seinem neuen Buch „Der Nachtwandler“ noch einen Schritt weiter: Hier scheint ein Mensch schuldlos schuldig geworden zu sein …
Der Dämon „Nacht“
Als Kind früh verwaist, litt Leon Nader lange an Schlafstörungen, hatte panische Angst davor, als Schlafwandler gewalttätig zu werden und wurde deswegen jahrelang psychiatrisch behandelt. Als plötzlich seine Frau Natalie, eine Fotografin, verschwindet, scheint Leons Krankheit wieder auszubrechen. Doch wirklich sicher ist sich Leon, der heute Architekt ist, nicht. Ist Natalie wirklich verschwunden oder immer noch da – was träumt er, was ist real und wo verläuft die Grenze dazwischen? So will er sein nächtliches Verhalten mittels einer Kopfkamera kontrollieren – doch was er am nächsten Morgen auf dem Band sieht, lässt seine Welt ins Wanken geraten.
In immer neuen, grausigen Realitäten erwachend, vermag Leon bald nicht mehr zwischen Wachsein und Traum zu unterscheiden. Fitzek versteht es durch immer wieder neue Spuren und Hinweise meisterhaft, Leon und mit ihm den Leser auf eine Reise in die Grenzgebiete der menschlichen Psyche zu schicken. In ein Traumland, das vom Dämon „Nacht“ beherrscht wird, wie das einleitende Zitat Edgar Allan Poes ankündigt.
Ein Alptraum wird Wirklichkeit
Fitzek spielt hier virtuos mit Schlaf und Wachheit, Traum und Albtraum und bezieht auch das noble Wohnhaus, in dem Leon und Natalie eine Wohnung ergattern konnten, mit in dieses Spiel ein. Es scheint, als ob das Haus Augen hätte, sich die Ebenen verschieben, geheime Türen sich öffnen und in Abgründe führen. Doch natürlich kann dem nicht so sein – oder doch? Wir Leser verfolgen – zweifelnd und verzweifelnd wie Leon – seine Suche nach Natalie. Ist er wirklich schlafwandelnd zum Mörder seiner Frau geworden?
Was passiert, während wir schlafen?
Leons Geschichte kann sich überall ereignen, wie Fitzek zu Beginn des „Nachtwandlers“ betont: „Irgendwo auf der Welt, in einer Stadt, die Sie kennen. Vielleicht in Ihrer Nachbarschaft …“ Denn rund zwei Prozent aller Menschen werden nachts zu Schlafwandlern. Hätte Leon seine Frau ermordet, wäre er mit seinem traurigen Schicksal nicht allein, wie der Fall des Kanadiers Kenneth Parks beweist: Dieser fuhr als Schlafwandler mit einem Auto in den Nachbarort und tötete dort seine Schwiegermutter. Als er aufwachte, hatte er an den Mord keinerlei Erinnerung mehr und wurde aufgrund eines schlafmedizinischen Gutachtens freigesprochen …
Wo nur böse Engel hausen,
Wo ein Dämon, Nacht genannt,
Auf schwarzem Thron die Flügel spannt –
Aus jenem letzten Thule fand
Ich jüngst erst heim in dieses Land.
Edgar Allan Poe, Traumland
Es geschah, während du schliefst
Alarm während der Nachtschicht in einer psychiatrischen Anstalt: „Ich kann es beweisen, ich bin nicht wahnsinnig!“, schreit ein Mann wieder und wieder, während er im eigenen Erbrochenen steht und um die Durchführung einer Röntgenaufnahme bettelt. Das Röntgenbild würde seine Unschuld beweisen, beteuert er – doch niemand hört dem frisch eingewiesenen Patienten zu. So greift er zu härteren Mitteln, schluckt eine Batterie und erpresst so die Behandlung. Fulminanter könnte der Einstieg in den neuen Psychothriller aus der Feder Sebastian Fitzeks kaum sein. Fitzek, der mit seinen sechs vorangegangenen Büchern immer wieder menschliche Urängste thematisierte, geht in seinem neuen Buch „Der Nachtwandler“ noch einen Schritt weiter: Hier scheint ein Mensch schuldlos schuldig geworden zu sein …
Der Dämon „Nacht“
Als Kind früh verwaist, litt Leon Nader lange an Schlafstörungen, hatte panische Angst davor, als Schlafwandler gewalttätig zu werden und wurde deswegen jahrelang psychiatrisch behandelt. Als plötzlich seine Frau Natalie, eine Fotografin, verschwindet, scheint Leons Krankheit wieder auszubrechen. Doch wirklich sicher ist sich Leon, der heute Architekt ist, nicht. Ist Natalie wirklich verschwunden oder immer noch da – was träumt er, was ist real und wo verläuft die Grenze dazwischen? So will er sein nächtliches Verhalten mittels einer Kopfkamera kontrollieren – doch was er am nächsten Morgen auf dem Band sieht, lässt seine Welt ins Wanken geraten.
In immer neuen, grausigen Realitäten erwachend, vermag Leon bald nicht mehr zwischen Wachsein und Traum zu unterscheiden. Fitzek versteht es durch immer wieder neue Spuren und Hinweise meisterhaft, Leon und mit ihm den Leser auf eine Reise in die Grenzgebiete der menschlichen Psyche zu schicken. In ein Traumland, das vom Dämon „Nacht“ beherrscht wird, wie das einleitende Zitat Edgar Allan Poes ankündigt.
Ein Alptraum wird Wirklichkeit
Fitzek spielt hier virtuos mit Schlaf und Wachheit, Traum und Albtraum und bezieht auch das noble Wohnhaus, in dem Leon und Natalie eine Wohnung ergattern konnten, mit in dieses Spiel ein. Es scheint, als ob das Haus Augen hätte, sich die Ebenen verschieben, geheime Türen sich öffnen und in Abgründe führen. Doch natürlich kann dem nicht so sein – oder doch? Wir Leser verfolgen – zweifelnd und verzweifelnd wie Leon – seine Suche nach Natalie. Ist er wirklich schlafwandelnd zum Mörder seiner Frau geworden?
Was passiert, während wir schlafen?
Leons Geschichte kann sich überall ereignen, wie Fitzek zu Beginn des „Nachtwandlers“ betont: „Irgendwo auf der Welt, in einer Stadt, die Sie kennen. Vielleicht in Ihrer Nachbarschaft …“ Denn rund zwei Prozent aller Menschen werden nachts zu Schlafwandlern. Hätte Leon seine Frau ermordet, wäre er mit seinem traurigen Schicksal nicht allein, wie der Fall des Kanadiers Kenneth Parks beweist: Dieser fuhr als Schlafwandler mit einem Auto in den Nachbarort und tötete dort seine Schwiegermutter. Als er aufwachte, hatte er an den Mord keinerlei Erinnerung mehr und wurde aufgrund eines schlafmedizinischen Gutachtens freigesprochen …
"Fitzek bleibt seinem Stil treu. Seine Leser können sich auf einen gewohnt packenden Psychothriller freuen, den man innerhalb weniger Stunden verschlingen kann. Die Geschichte ist wendungsreich und gipfelt in einer Auflösung, die selbst Krimi-Fans im Detail überraschen dürfte. Vor düsteren Träumen als Nebenwirkung aber sei an dieser Stelle ausdrücklich gewarnt." -- Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16.03.2013
"Die packende Handlung beweist wieder einmal, dass Fitzek einer der Stars des Genres ist." -- FREUNDIN, 13.03.2013
"Die packende Handlung beweist wieder einmal, dass Fitzek einer der Stars des Genres ist." -- FREUNDIN, 13.03.2013
"Psychothriller sind eine Domäne angloamerikanischer Autoren. Der 41-jährige Berliner Sebastian Fitzek hat diese Phalanx durchbrochen und seit 2006 von acht Büchern über drei Millionen Exemplare verkauft. Brachiale Gewalt, komatöse Extremsituationen und ein teuflischer Plot zeichnen auch Fitzeks neuesten Spannungsroman DER NACHTWANDLER aus. Mit minimalem Aufwand an Sprache, Figuren und Schauplätzen erreicht er maximalen Schauder und Thrill." Mannheimer Morgen 20130911