Der Narr ist die Leitfigur eines Managements der erfolgreichen Veränderung. Nur wenn der Manager und Unternehmer auch kluge, furchtlose und erfinderische Narren Einzug in die Unternehmen halten läßt, kann er Leistungssteigerung und Veränderungsprojekte von der Analyse bis zur Implementierung optimal umsetzen. Nur solche Unternehmen sind frei genug, um mutige neue Wege zwischen Shareholder Value und sozialer Verantwortung zu beschreiten.
"Aus Maywalds Ansatz folgt sein Ergebnis: Ein veränderungswilliger Unternehmer sollte einen Joker beschäftigen, der Trainings zu den Themen wie Kreativität, Kommunikation, Teamarbeit, Konflikt- und Projektmanagement abhält. Denn Verhinderer gibt es in jedem Unternehmen zur Genüge." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Aus Maywalds Ansatz folgt sein Ergebnis: Ein veränderungswilliger Unternehmer sollte einen Joker beschäftigen, der Trainings zu den Themen wie Kreativität, Kommunikation, Teamarbeit, Konflikt- und Projektmanagement abhält. Denn Verhinderer gibt es in jedem Unternehmen zur Genüge." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Furchtlos und erfinderisch
Dem Leonardo-Prinzip, dem Samurai-Faktor und dem Tao-Management folgend sollen nun die Narren in den Führungsetagen von Unternehmen aufräumen. Wer, wie der Autor, den "weisen Narren in vielen Kulturen und Teilen der Welt" findet und sich mit dieser Figur identifizieren kann, wird die Anregungen des österreichischen Trainers und Autors Fritz Maywald gerne lesen und sie für sich fruchtbar machen.
Der Joker
Der Narr nimmt in der Symbolik des Kartenspiels Tarot eine eigentümliche Stellung ein. Die Karte des Narren trägt die Zahl 0 und kann als Ausgangspunkt der 22 Karten der Großen Arkana, dem Kern des Tarot, betrachtet werden. Gleichzeitig bildet sie ihren Abschluss und findet sich darüber hinaus als einzige Karte auch in anderen Kartenspielen wieder, nämlich als Joker. Für den Autor ist dieser Narr das unschuldige, unverdorbene Kind, vorurteilslos und neugierig zugleich, immer auf der Suche nach Veränderung, kurzum: "unverdorbene Neugier, die zu neuen Strukturen führt". Der Narr symbolisiert Lust an der Veränderung ebenso wie Kreativität und Engagement.
Die Zieldefinition
Doch mit der Kreativität und dem Engagement des Narren ist es nicht getan. Viele Ansätze zur Leistungssteigerung und zu Veränderungen scheitern aus einem banalen Grund, so die Analyse Maywalds: In dem Drang, endlich etwas zu tun, wird oft vergessen, das Ziel dieses Tuns zu definieren. Dies geschieht nicht immer aus Ungeduld, sondern manchmal auch, weil man glaubt, das Ziel des einzelnen Projekts, ja das Ziel des Unternehmens überhaupt bereits zu kennen. Zu Beginn eines Projekts müssen die kreativen Energien also gebündelt werden. Es gilt, einige Fragen zu beantworten: Ist das strategische Unternehmensziel klar definiert? Ist das Ziel des Projektes klar definiert? Ist sein Erreichen auch wirklich notwendig, um dem Ziel des Unternehmens näher zu kommen? Maywalds These lautet also: Man braucht furchtlose und erfinderische Narren – und einen Plan.
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)
Dem Leonardo-Prinzip, dem Samurai-Faktor und dem Tao-Management folgend sollen nun die Narren in den Führungsetagen von Unternehmen aufräumen. Wer, wie der Autor, den "weisen Narren in vielen Kulturen und Teilen der Welt" findet und sich mit dieser Figur identifizieren kann, wird die Anregungen des österreichischen Trainers und Autors Fritz Maywald gerne lesen und sie für sich fruchtbar machen.
Der Joker
Der Narr nimmt in der Symbolik des Kartenspiels Tarot eine eigentümliche Stellung ein. Die Karte des Narren trägt die Zahl 0 und kann als Ausgangspunkt der 22 Karten der Großen Arkana, dem Kern des Tarot, betrachtet werden. Gleichzeitig bildet sie ihren Abschluss und findet sich darüber hinaus als einzige Karte auch in anderen Kartenspielen wieder, nämlich als Joker. Für den Autor ist dieser Narr das unschuldige, unverdorbene Kind, vorurteilslos und neugierig zugleich, immer auf der Suche nach Veränderung, kurzum: "unverdorbene Neugier, die zu neuen Strukturen führt". Der Narr symbolisiert Lust an der Veränderung ebenso wie Kreativität und Engagement.
Die Zieldefinition
Doch mit der Kreativität und dem Engagement des Narren ist es nicht getan. Viele Ansätze zur Leistungssteigerung und zu Veränderungen scheitern aus einem banalen Grund, so die Analyse Maywalds: In dem Drang, endlich etwas zu tun, wird oft vergessen, das Ziel dieses Tuns zu definieren. Dies geschieht nicht immer aus Ungeduld, sondern manchmal auch, weil man glaubt, das Ziel des einzelnen Projekts, ja das Ziel des Unternehmens überhaupt bereits zu kennen. Zu Beginn eines Projekts müssen die kreativen Energien also gebündelt werden. Es gilt, einige Fragen zu beantworten: Ist das strategische Unternehmensziel klar definiert? Ist das Ziel des Projektes klar definiert? Ist sein Erreichen auch wirklich notwendig, um dem Ziel des Unternehmens näher zu kommen? Maywalds These lautet also: Man braucht furchtlose und erfinderische Narren – und einen Plan.
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.06.2000Das ist eigentlich urkomisch
Lachend die Wahrheit sagen: Wie man Manager zum Narren hält
Es war einmal ein König, der hatte drei Söhne. Als er sterbenskrank wurde, schickte er sie aus, das Kraut des Lebens zu beschaffen. Die beiden ältesten sind groß und klug und stark, doch als sie zurückkehren, haben sie zwar alle Kräuter der Welt gesammelt, nur das Kraut des Lebens ist nicht dabei. Der Jüngste jedoch, von dem alle behaupteten, er sei zu dumm und brauche gar nicht erst loszureiten, beschafft die heilende Droge. Der naive Jüngling ist der Archetyp des Antihelden, der gerade wegen seiner Unbekümmertheit und Unbedarftheit herausragende Ergebnisse erzielt, wo die abgeklärten erfahrenen Haudegen versagen. In den Tarotkarten symbolisiert der Narr Staunen, Offenheit und Neubeginn. Seine Laienhaftigkeit, Lebendigkeit, Spontaneität, Vorurteilslosigkeit und Neugier lassen ihn auf dem Pfad der Unvoreingenommenheit und des steten Neubeginns wandeln. Der Narr geht unbeirrt und unerschrocken seinen Weg. Er hat keine Angst vor Veränderungen. Sein Witz und seine Ironie lockern festgefahrene Situationen auf. Sein Einfallsreichtum findet Auswege aus Sackgassen, seine Respektlosigkeit reißt Verkrustungen auf. Der Narr des Tarot hat sich zum Joker unserer modernen Kartenspiele gewandelt.
Früher hielten sich Könige einen Hofnarren, der ihnen die Wahrheit sagte und ihre Regierungspraxis mit ungewöhnlichen Ideen bereicherte. Fritz Maywald legt modernen Industriekapitänen, die ihr Unternehmen durch die ständig wechselnden Bedingungen des Marktes steuern, nahe, sich einen Berater zu suchen, der die Funktion des Hofnarren erfüllen kann. Veränderungsprozesse in Betrieben haben Maywald zufolge mehr Aussicht auf Erfolg, wenn kluge, furchtlose und erfinderische Narren Einzug in die Unternehmen halten.
Der moderne Narr im Unternehmen wird immer da gebraucht, wo die Leistung der Mitarbeiter gesteigert werden soll. Über den Verlauf solcher Umstrukturierungen ist bereits viel geschrieben worden, und Fritz Maywald beschreibt einen klassischen Fahrplan für ein Veränderungsprojekt. Was er über Phasen und Meilensteine, Projektziele, Teambildung und Verantwortlichkeiten in solchen Projekten schreibt, kann man auch anderswo nachlesen. Das Besondere an seinem Ansatz ist, dass er zu jeder Projektphase den besonderen Wert des Närrischen hervorhebt. Der Narr ist genauer in der Analyse des Bestehenden, weil er nicht davor scheut, unangenehme Wahrheiten auszusprechen, und er findet leichter zu neuen Arbeitsweisen, weil er dem Gewohnten weniger verhaftet ist. Er ist kein Weiser, der alle Antworten kennt, er braucht sich nicht hinter scheinbarem Allwissen zu verstecken und ist daher frei, alle Fragen zu stellen.
Aus Maywalds Ansatz folgt sein Ergebnis: Ein veränderungswilliges Unternehmen sollte einen Joker beschäftigen, der Trainings zu Themen wie Kreativität, Kommunikation, Teamarbeit, Konflikt- oder Projektmanagement abhält. Denn Verhinderer gibt es in jedem Unternehmen aller Erfahrung nach zur Genüge.
HARTMUT HÄNSEL
Fritz Maywald: "Der Narr und das Management". Leistungssteigerung im Unternehmen zwischen Shareholder Value und sozialer Verantwortung. Gerling Akademie Verlag, München 2000. 205 S., Abb., geb., 39,- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Lachend die Wahrheit sagen: Wie man Manager zum Narren hält
Es war einmal ein König, der hatte drei Söhne. Als er sterbenskrank wurde, schickte er sie aus, das Kraut des Lebens zu beschaffen. Die beiden ältesten sind groß und klug und stark, doch als sie zurückkehren, haben sie zwar alle Kräuter der Welt gesammelt, nur das Kraut des Lebens ist nicht dabei. Der Jüngste jedoch, von dem alle behaupteten, er sei zu dumm und brauche gar nicht erst loszureiten, beschafft die heilende Droge. Der naive Jüngling ist der Archetyp des Antihelden, der gerade wegen seiner Unbekümmertheit und Unbedarftheit herausragende Ergebnisse erzielt, wo die abgeklärten erfahrenen Haudegen versagen. In den Tarotkarten symbolisiert der Narr Staunen, Offenheit und Neubeginn. Seine Laienhaftigkeit, Lebendigkeit, Spontaneität, Vorurteilslosigkeit und Neugier lassen ihn auf dem Pfad der Unvoreingenommenheit und des steten Neubeginns wandeln. Der Narr geht unbeirrt und unerschrocken seinen Weg. Er hat keine Angst vor Veränderungen. Sein Witz und seine Ironie lockern festgefahrene Situationen auf. Sein Einfallsreichtum findet Auswege aus Sackgassen, seine Respektlosigkeit reißt Verkrustungen auf. Der Narr des Tarot hat sich zum Joker unserer modernen Kartenspiele gewandelt.
Früher hielten sich Könige einen Hofnarren, der ihnen die Wahrheit sagte und ihre Regierungspraxis mit ungewöhnlichen Ideen bereicherte. Fritz Maywald legt modernen Industriekapitänen, die ihr Unternehmen durch die ständig wechselnden Bedingungen des Marktes steuern, nahe, sich einen Berater zu suchen, der die Funktion des Hofnarren erfüllen kann. Veränderungsprozesse in Betrieben haben Maywald zufolge mehr Aussicht auf Erfolg, wenn kluge, furchtlose und erfinderische Narren Einzug in die Unternehmen halten.
Der moderne Narr im Unternehmen wird immer da gebraucht, wo die Leistung der Mitarbeiter gesteigert werden soll. Über den Verlauf solcher Umstrukturierungen ist bereits viel geschrieben worden, und Fritz Maywald beschreibt einen klassischen Fahrplan für ein Veränderungsprojekt. Was er über Phasen und Meilensteine, Projektziele, Teambildung und Verantwortlichkeiten in solchen Projekten schreibt, kann man auch anderswo nachlesen. Das Besondere an seinem Ansatz ist, dass er zu jeder Projektphase den besonderen Wert des Närrischen hervorhebt. Der Narr ist genauer in der Analyse des Bestehenden, weil er nicht davor scheut, unangenehme Wahrheiten auszusprechen, und er findet leichter zu neuen Arbeitsweisen, weil er dem Gewohnten weniger verhaftet ist. Er ist kein Weiser, der alle Antworten kennt, er braucht sich nicht hinter scheinbarem Allwissen zu verstecken und ist daher frei, alle Fragen zu stellen.
Aus Maywalds Ansatz folgt sein Ergebnis: Ein veränderungswilliges Unternehmen sollte einen Joker beschäftigen, der Trainings zu Themen wie Kreativität, Kommunikation, Teamarbeit, Konflikt- oder Projektmanagement abhält. Denn Verhinderer gibt es in jedem Unternehmen aller Erfahrung nach zur Genüge.
HARTMUT HÄNSEL
Fritz Maywald: "Der Narr und das Management". Leistungssteigerung im Unternehmen zwischen Shareholder Value und sozialer Verantwortung. Gerling Akademie Verlag, München 2000. 205 S., Abb., geb., 39,- DM.
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