Deutschland im Herbst 2001, zwischen Big Brother und Harald Schmidt Show. Andreas Martin von Hohenstein, angesagter Popliterat der 90er Jahre, verpasst - von Trennungsschmerz und einer Schreibblockade geplagt - die Anschläge vom 11. September.Er gibt das Koksen auf, zieht von Berlin aufs Land in das Haus seiner verstorbenen Eltern und begibt sich auf einen naturromantischen Selbstfindungstrip. Der findet seine Erfüllung in der homoerotisch aufgeladenen Freundschaft mit dem charismatischen Heilpraktiker Christian. Von Hohenstein entdeckt das Wahre, Schöne und Gute - und will der Ironie endgültig abschwören.Mit »Der Naturbursche« legt Josefine Rieks einen gnadenlosen Roman vor: Mit feinem Spott seziert sie ihre schriftstellerische Vorgängergeneration, sie fühlt sich ihr verpflichtet und kann ihr doch nicht mehr ganz vertrauen - ein poetologisches Spiel, das auf abgründige Weise die Frage nach der richtigen Literatur zwischen popliterarischem Erbe und Autofiktion stellt.
»Über den Ausgang des letzten und den Anbruch dieses Jahrtausends hat Josefine Rieks mit 'Der Naturbursche' nun Beachtliches vorgelegt. [...] Rieks zerfleischt die erst spät, aber dann mit aller Wucht in Deutschland einschlagende Popliteratur und ihre postmodernen Folgeprojekte.« - Ken Merten, Unsere Zeit