Schwerpunkte: Bände 1-12/II, Altertum - Nachweis der prägenden Einflüsse des Orients auf die griechisch-römische Kultur. Wirkung dieser Kultur auf Kelten, Germanen, Slawen, Araber, auf Judentum und Christentum; Wirtschaftsgeschichte, Sozialgeschichte, Privatleben in der Antike; die byzantinische Kultur; Entwicklungsgeschichte der philosophischen Begriffe; gleichrangige Behandlung der schriftlichen, bildlichen und dinglichen Zeugnisse. Mit einer Fülle von Abbildungen. Bände 13-15/III, Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte - Der heutige Begriff von Modernität und Moderne ist programmatisch in der neuzeitlichen Auseinandersetzung mit der Antike geworden. Erstmals in der Geschichte der Altertumswissenschaften werden hier dieser Entwicklung drei Bände mit reichhaltigen Abbildungen gewidmet. Dabei werden Bereiche wie Kunst und Literatur, Wissenschafts-, Erziehungs- und Bildungsgeschichte, Naturwissenschaften, Recht, Religion, Architektur und Archäologie, Kulturreligionen, Epochenbegriffe u. v. m. verzeichnet. Band 16, Registerband - Mit seinen völlig neu erarbeiteten Registern, Konkordanzen und Tabellen erschließt er alle Beiträge und Karten und verknüpft die einzelnen Einträge in den Textbänden miteinander. Er umfasst das detaillierte Sachregister der Stichwörter des Neuen Pauly, das umfangreiche Personenregister, die geografische Spezialkonkordanz der antiken und modernen Ortsnamen, Kartenregister, Herrscher-Chronologien, Tabellen zur Zeitrechnung, Gesetze und Staatsverträge, Maße, Gewichte, Münzen, Papyrus-Sammlungen, Verzeichnis der Handschriftenbezeichnungen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Oje, das sieht nicht gut aus für den "Neuen Pauly". Mit den von Hans-Albrecht Koch in seiner gleich das ganze Nachschlagewerk meinenden, sorgfältigen Besprechung so lobend erwähnten Vorgängern, der "Real-Enzyclopädie der classischen Altertumswissenschaften", dem "Kleinen Pauly" und dem "Lexikon der Alten Welt", hat der Neue aber auch keinen leichten Stand. Angesichts der "schlampigen Thesauruspflege" im Neuen ("eine lexikographische Todsünde") findet Koch den Namen und die Sigle DNP gar "ein wenig ridikül". Vornehm ausgedrückt ist das, ist doch gar nicht zu übersehen, wie sehr sich der Rezensent über fehlende oder verstümmelte Artikel und bibliographische Hinweise geärgert hat. Die eingangs von Koch erwähnten Vorteile der neuen Enzyklopädie - der Blick auch auf die altorientalischen Voraussetzungen der im Zentrum stehenden hellenistischen und römischen Kultur; der durch die rasche Erscheinungsfolge der Bände garantierte einheitliche Forschungsstand - schrumpfen gehörig zusammen, wenn das Unternehmen dem Rezensenten als trauriger Beweis dienen kann, "dass sogar die einmal vorbildlich soliden Altertumswissenschaften inzwischen ihren sinnlosen Tribut an Hektik und Betriebsamkeit entrichten, die beide keine Bürgen für Qualität sind."
© Perlentaucher Medien GmbH
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