Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Weitere Sprachen, Note: 1,7, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut der Romanistik), Veranstaltung: Literaturen und Kulturen der Karibik, Sprache: Deutsch, Abstract: EinleitungZu Beginn des 20. Jahrhunderts musste die schwarze Bevölkerung feststellen, dass sie zum Spielball der Geschichte geworden war und wenig bzw. gar keinen Einfluss auf ihre Stellung in der Gesellschaft besaß. Um sich als Individuum einen Platz in der Gesellschaft zu schaffen, mussten die Afroamerikaner zuerst ihre Selbstauffassung und ihr Selbstbild verändern. In diesen Jahren waren schwarze Intellektuelle überzeugt, dass das neue Bewusstsein des Negros eine Renaissance in der Geschichte der Afroamerikaner kennzeichnen würde.Die Entdeckung bzw. das Bewusstsein über eigene Werte, das neu erweckte Selbstvertrauen einerseits und die Suche nach Respekt und Anerkennung andererseits formten die Basis zur Schaffung einer neuen Identität der schwarzen Bevölkerung zu Beginn dieser Zeit. Damit verbundene Prozesse in Politik, Kunst und vor allem Literatur mobilisierten die schöpferischen Kräfte vieler Künstler, die damals vor allem in Harlem lebten. Zu Beginn dieser Arbeit werden Theorien von Booker T. Washington, W.E.B. Du Bois und Alain Locke, über den Begriff des New Negro betrachtet, um das veränderte Bewusstsein und die Seele des New Negro im Folgenden an ausgewählten Gedichten eines Vertreters, Claude McKay, zu verdeutlichen. Im Laufe der Arbeit werden so verschiedene Aspekte, die der New Negro der Harlem Renaissance verkörperte, in den Gedichten McKays aufgezeigt und hervorgehoben. Da seine Gedichte, die im Jahr 1917 veröffentlich wurden, sich schon mit der Thematik des New Negro beschäftigten, galt McKay bald als Vorreiter und neue Stimme der Negro Literatur bevor die Harlem Renaissance überhaupt begonnen hatte. Das neue Selbstbild der Afroamerikaner, welches auf dem Stolz über die eigene Rasse basierte, war jedochnicht geschützt vor den ständigen Diskriminierungen der weißen Bevölkerung in Amerika. Die Ambivalenz zwischen dem Ideal und der Wirklichkeit in den Vereinigten Staaten schien kein anderer besser zu verkörpern und in seinen Gedichten verarbeiten zu können wie Claude McKay.
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