Simone Weil (1909-1943) lebte ein Leben, das zutiefst von dem Gefühl geprägt war, am Leiden der anderen teilzuhaben. Dieses Gefühl verband sie vor allem mit dem Christentum als einem Bereich, in dem man einen Sinnhorizont für die herzzerreißende Erfahrung des Leidens finden kann, sowie ein Beispiel dafür, dass es möglich ist, auch inmitten der extremen Wurzellosigkeit des Lebens einen Akt des Mitgefühls zu vollziehen. Durch diesen Bezug motiviert, hat sie eine scharfe Kritik an den Formen der Segregation und Unterdrückung in den institutionalisierten Religionen formuliert, die in ihren Überlegungen als ein reiches und anregendes Thema auftaucht.
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