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Eine klare Zeittafel und eine übersichtliche Flusskarte mit den wesentlichen archäologischen Stätten machen den Band empfehlenswert. [Frankfurter Allgemeine Zeitung] In einzigartiger Weise hat der Nil das Leben und Denken der Menschen und die Kultur des alten Ägypten geprägt und schon vor 5000 Jahren die Entstehung der ägyptischen Hochkultur ermöglicht. Der vorliegende Band stellt ihn in all seinen Facetten in eindrucksvollen Farbtafeln vor. Ägypten ist ein Geschenk des Nil so schrieb der griechische Geschichtsschreiber Herodot vor zweieinhalbtausend Jahren. Denn der große Strom brachte das…mehr

Produktbeschreibung
Eine klare Zeittafel und eine übersichtliche Flusskarte mit den wesentlichen archäologischen Stätten machen den Band empfehlenswert.
[Frankfurter Allgemeine Zeitung]
In einzigartiger Weise hat der Nil das Leben und Denken der Menschen und die Kultur des alten Ägypten geprägt und schon vor 5000 Jahren die Entstehung der ägyptischen Hochkultur ermöglicht. Der vorliegende Band stellt ihn in all seinen Facetten in eindrucksvollen Farbtafeln vor.
Ägypten ist ein Geschenk des Nil so schrieb der griechische Geschichtsschreiber Herodot vor zweieinhalbtausend Jahren. Denn der große Strom brachte das lebensnotwendige Wasser und war so die Quelle allen Lebens. Die jährliche Über-schwemmung, durch die sich fruchtbarer Nilschlamm auf den Feldern ablagerte, bildete die Grundlage für Ackerbau und Viehzucht sowie den Aufbau einer klug durchdachten Vorratswirtschaft. Der Nil bildet zudem den Schlüssel zum Ver-
ständnis zahlreicher Bereiche der altägyptischen Kultur, darunter Mythologie und Kult, Architektur und Kunst. Die Bedeutung der Überschwemmung spiegelt sich in einer farbigen Welt von Göttern und mythischen Vorstellungen, und auf allen Gebieten des literarischen und künstlerischen Schaffens ist das Leben am Nil ein beherrschendes Thema. Prachtvolle Reliefs und Malereien in Gräbern und Tempeln zeigen den Strom als Hauptverkehrsader des Landes, Papyrussäulen erscheinen als Stützen des Himmels, und die Lage der Tempel am Rande des Fruchtlands wird vom Nil bestimmt, mit dem sie durch Zufahrtskanäle verbunden sind. In der Neuzeit dient der Fluß durch den Bau des Assuan-Staudamms der Energieversorgung und wird den Menschen eines Tages neue Lebensbereiche in der Wüste erschließen.
Hauptwerke der ägyptischen Kultur veranschaulichen die außerordentliche Bedeutung des Nil und sind ergänzt um aktuelle Fotografien des Landes. Die bedeutenden archäologischen Stätten am Nil, aus denen das Bildmaterial stammt, werden im Anhang des Buches separat besprochen und gewährleisten eine leichte Orientierung.
Der Nil als alleiniger Grund für den kulturellen, materiellen und geistigen Reichtum ist selten kunsthistorisch so fundiert belegt worden wie hier. Das Buch setzt der alten Zeit mit quasi in Stein gehauenen Worten nun ein würdiges Denkmal. [Die Welt]
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.12.2007

Nur ewigen und ernsten Dingen

"Der Nil - Lebensader des alten Ägypten": Christine Strauss-Seeber hält, was der Titel verspricht. Der Ägyptologin geht es nicht um das heutige Ägypten mit seiner begradigten, fast kanalisierten Wasserstraße. In vierzehn leicht fasslichen Kapiteln wird das Wesentliche über den Zusammenhang von Hochkultur und Wasserstand notiert und mit gut hundert Wandmalereien, Reliefs, Mosaiken sowie Abbildungen alter Geräte und Schmuckstücke veranschaulicht, ergänzt um Fotos und Gemälde aus dem neunzehnten Jahrhundert. Eine klare Zeittafel, eine übersichtliche Flusskarte mit den wesentlichen archäologischen Stätten und ein ausführliches Register machen den Band empfehlenswert. Das Kapitel "Der Nil heute" beschränkt sich auf acht Seiten und konzentriert sich hauptsächlich auf den Nasser-Stausee und die versetzten Tempel von Philae und Abu Simbel. Sonst werden der Fluss und seine Ufer auf einigen Dutzend über sämtliche Kapitel verstreuten aktuellen Fotos gezeigt, die sich dadurch auszeichnen, dass sie alles, was einem Niltouristen heute auf die Nerven geht, weglassen. Nicht einer der zahllosen zudringlichen Andenken- und Kamelrittfotoanbieter ist zu sehen, nicht eine der zu Hunderten den Nil säumenden Moscheen mit den elektronisch zum Geplärre verzerrten Rufen der Muezzins, nicht ein einziges der allgegenwärtigen mehrstöckigen Hotelschiffe ("schwimmende Plattenbauten") und nicht eine der im Abstand von zwanzig Metern rechts und links am Ufer knatternden japanischen Motorbewässerungspumpen. Stattdessen werden zwei nachgebaute hölzerne Schöpfkonstruktionen gezeigt, die Einzigen ihrer Art an den achthundert ägyptischen Nilkilometern, an denen ein Bauerndarsteller Wasser "wie in alten Zeiten schöpft". Und dem Fotografen Abdel Gaffar Shedid scheint es gelungen zu sein, die einzigen aus Nilschlammziegeln erbauten Häuser zu finden, auf deren mit Holzbalken und Matten gedeckten Dächern sich keine Fernsehsatellitenschüssel befindet. Gewiss: Das alles gab es unter den Pharaonen nicht, und deswegen fährt auch kein Mensch nach Ägypten, sondern zum Beispiel, um sich von Frau Strauss-Seeber, die "regelmäßig Studienreisende durch Ägypten" führt, zeigen zu lassen, wie man diese Augen- und Ohrenpein zu ignorieren lernt.

dtz

"Der Nil. Lebensader des alten Ägypten" von Christine Strauss-Seeber. Hirmer Verlag, München 2007. 200 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 60 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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