Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,0, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Norden Europas gilt in vielen Bereichen als Vorbild: Finnische Schülerinnen belegen regelmäßig Spitzenplätze bei PISA-Tests (Kirstensen et al., 2016), ein schwedischer Automobilbauer beschließt schon in naher Zukunft auf die Neuentwicklung reiner fossiler Antriebe zu verzichten (Appel, Gropp, 2017) und die Profi-Fußballerinnen der norwegischen Nationalmannschaft erhalten seit 2018 genauso viel Lohn, wie ihre männlichen Kollegen (Garrelts, 2017).Der ähnlich hohe Grad der Entwicklung der nordischen Länder in den verschiedensten Bereichen des Lebens kann u.a. auf die Tradition der Zusammenarbeit zurückgeführt werden. Denn die Länder liegen nicht nur geografisch nah beieinander, sondern auch in ihren gesellschaftlichen und sozialen Normen. Darauf aufbauend entstand im Zuge der Nordischen Integration der1950er Jahre eine Zone der Reisefreiheit für Bürgerinnen der Teilnehmerländer: die Nordische Passunion.Circa 30 Jahre nachdem diese gegründet wurde, wurde etwas südlicher in Europa ein ähnliches Abkommen geschlossen: das Schengener Übereinkommen. Ähnlich der Passunion, wollten die Vertragsparteien es den Menschen ermöglichen, ohne Passkontrollen die Landesgrenzen zu überqueren. Bis zum heutigen Tage hat sich das 1985 geschlossene Überein-kommen durch Überarbeitungen und die Aufnahme in die EU als Schengen-Besitzstand enorm weiterentwickelt. Das Ziel dieser Arbeit ist herauszufinden, ob sich die mitteleuropäischen Staaten ein Beispiel am Norden nahmen, als sie das Schengener Übereinkommen ausarbeiteten. Zunächst wird auf die Entwicklungsgeschichte der Nordischen Kooperation eingegangen, der die Nordische Passunion und viele weitere Institutionalisierungen entspringen. Danach wird anhand der historischen Entwicklung gezeigt, wie sich die passfreie Zone etablierte und über die Jahrebis zur Integration in das Schengen System entwickelte. Anschließend soll im dritten Teil der Arbeit auf die Entwicklung des Schengener Übereinkommens bis zur Aufnahme in die EU ein-gegangen werden. Im vierten Teil werden beide Abkommensstränge gegenübergestellt und mögliche Parallelen und Unterschiede beleuchtet, die dann im Fazit zur Beantwortung der Forschungsfrage beitragen. Ein Abkommensstrang stellt dabei die Gesamtheit aller Abkommen, Protokolle und weiterer Texte dar, die schlussendlich zur Nordischen Passunion bzw. dem Schengener Abkommen verschmelzen.
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