Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 7,90 €
  • Gebundenes Buch

Seit mehreren Jahren beschäftigte mich der Text des "Rosenkavalier" von Hugo von Hofmannsthal im Zusammenhang mit der Familie 'Mannagetta von Lerchenau', die es dieses Namens nicht mehr gibt. Die Hinweise aus dem Text sind für diese Familie auf den ersten Blick spärlich, und die Andeutungen spielen auf ein niederösterreichisches Adelsgeschlecht an, das teils in Würnitz ansässig war, teils der Dichter vermutlich selbst von seinem Wohnort in Rodaun aus kennengelernt hatte. Einen direkten Hinweis vom 'Ochs von Lerchenau' auf das Geschlecht derer 'von Lerchenau' gibt es weder in den Schriften des…mehr

Produktbeschreibung
Seit mehreren Jahren beschäftigte mich der Text des "Rosenkavalier" von Hugo von Hofmannsthal im Zusammenhang mit der Familie 'Mannagetta von Lerchenau', die es dieses Namens nicht mehr gibt. Die Hinweise aus dem Text sind für diese Familie auf den ersten Blick spärlich, und die Andeutungen spielen auf ein niederösterreichisches Adelsgeschlecht an, das teils in Würnitz ansässig war, teils der Dichter vermutlich selbst von seinem Wohnort in Rodaun aus kennengelernt hatte. Einen direkten Hinweis vom 'Ochs von Lerchenau' auf das Geschlecht derer 'von Lerchenau' gibt es weder in den Schriften des Dichters noch in der Familienchronik 'Mannagetta'. Doch lassen sich überzeugende Argumente finden, dass ein bestimmter Familienzweig der Mannagettas damit gemeint ist, die in Mödling ansässig waren. Im Zuge der historischen Recherchen musste genauer auf einzelne Persönlichkeiten 'der von Lerchenau' zurückgegriffen werden, was recht mühsam war, denn die charakterlichen Verbindungen zwischen dem 'Ochs' und einigen Vorfahren des Familienzweiges lassen mehrere Deutungen zu, die sich aber doch auf die Mödlinger konzentrieren. Adelsstolz, Angeberei, Schwächen und Zumutungen anderen gegenüber lassen sich in etlichen Familien finden, besonders, wenn man auf Jahrhunderte zurückblickt. So auch bei den Mannagettas, die eine bewegte Geschichte hinter sich haben. Da für Hofmannsthal die genaue historische Darstellung wenig wog, ja, geradezu zu vernachlässigen war, blieb meistens nur ein Charakterbild übrig, das zeitlos angelegt war. Gerade diese Schwierigkeit, herauszufinden, welche Familie sich in einer Figur widerspiegelte, war ungemein reizvoll, besonders, wenn sich so nach und nach ein Mosaikbild ergab, in dem die Einzelheiten passend, ja, treffend für den 'Ochs' waren. Eine kurze Inhaltsangabe des 'Rosenkavalier' wurde der Arbeit vorangestellt, damit man sich in groben Zügen nochmals den Handlungsablauf vor Augen halten kann. In dem Aufsatz selbst werden neben der geschichtlichen Abhandlung Textstellen aus dem Libretto und historische Darstellungen vermengt, damit die Zusammenhänge klar ersichtlich werden. Der Lesbarkeit und dem Vergnügen soll kein Abbruch getan werden, weder in Form der Nachdenklichkeit (was der Dichter wollte) noch den Argumenten, die hier vorgebracht werden. Erheiterndes wie Trauriges finden sich sowohl im Werk als auch in der Familiengeschichte derer 'von Lerchenau', was, - insgesamt gesehen -, Menschliches, ja oft Allzumenschliches aufweist. (Aus dem "Vorwort")
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Die Spekulationen über die Gründe der Namensgebung für den "Rosenkavalier" nehmen kein Ende und das vorliegende Buch des Familienchronisten Christian Beck-Mannagetta beschäftigt sich nun mit dem Verschwinden des Ochs von Lerchenau aus dem ursprünglichen Titel der Oper, berichtet uns "hak". Der Verfasser habe ein Fülle von Indizien dafür zusammengetragen, die dafür sprechen, dass der 1789 verstorbene Daniel Johann Phillip Anton Reichsritter von Managetta und Lerchenau etwas mit der Figur des Antihelden zu tun haben könne, im Sinne eines historischen Modells. Dass diese Person freilich nicht das einzige Vorbild für den Ochs gewesen sein mag, da Hugo von Hofmannsthal doch die Züge verschiedener historischer Figuren zu kontaminieren pflegte, sei von dem Familiengenealogen berücksichtigt worden, billigt "hak". Leider finden sich etliche fehlerhafte Zitate in den Anmerkungen, bedauert unser Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH