„Der optimale Gemüsegarten“ verspricht im Titel viel und meine Erwartungshaltung war entsprechend hoch. Jörn Pinske gibt in seinem kleinen Buch eine gute Einführung in die Planung eines Gemüsegartens, auch zu Spezialformen wie Hochbeet oder Schichtbeet. Auf etwa 90 Seiten schildert er die Anlage,
die Bodenvorbereitung, Düngung und biologischen Pflanzenschutz, sowie die Prinzipien der Anzucht.…mehr„Der optimale Gemüsegarten“ verspricht im Titel viel und meine Erwartungshaltung war entsprechend hoch. Jörn Pinske gibt in seinem kleinen Buch eine gute Einführung in die Planung eines Gemüsegartens, auch zu Spezialformen wie Hochbeet oder Schichtbeet. Auf etwa 90 Seiten schildert er die Anlage, die Bodenvorbereitung, Düngung und biologischen Pflanzenschutz, sowie die Prinzipien der Anzucht. Pinske propagiert die Mischkultur, womit sich auch Fragen der Fruchtfolge weitgehend erübrigen. Sehr gut gefallen hat mir das Kapitel zum Pflanzenschutz und zur Pflanzenstärkung mit Jauchen und Brühen.
Die zweite Hälfte des Buches enthält Steckbriefe fast aller relevanter Gemüsearten. Auf wenigen Seiten sind die wesentlichen Fakten zusammengetragen, allerdings habe ich die einen oder anderen Tricks vermisst, die ich in anderen Büchern schon gelesen habe. Man macht ganz sicher nichts falsch, wenn man sich an Pinskes Anleitungen hält, aber es gibt noch Optimierungspotenzial. Insbesondere erfährt man wenig über charakteristische Schadbilder, was sie bedeuten und wie man sie verhindert oder kuriert. Bei Pinske wird der Idealfall beschrieben, aber jeder Gärtner weiß, dass die Realität jedes Jahr wieder anders aussieht. Zu Kartoffeln gibt es z. B. deutlich mehr zu sagen als auf eine Seite passt (abzüglich ein großes Foto). Interessant ist, dass Pinkse im ersten Teil zwar die Mischkultur empfiehlt, die Fotos im Steckbriefteil zeigen dann aber vor allem sortenreine Kulturen.
Gefehlt hat mir ein beispielhafter Pflanzplan, bzw. Empfehlungen zu geeigneten Mischkulturpartnern, denn nicht alles passt zusammen. Im Gegenteil, es gibt sogar wachstumshemmende Partner. Das hätte alles hervorragend in die Steckbriefe gepasst!
Als Grundlage für den Einstieg in den heimischen Gemüseanbau ist das Buch geeignet (4*). In der Praxis wird es aber noch einige selbst gemachte Erfahrung erfordern, bis die Ernte wirklich läuft. Manche zu erwartenden Fehlschläge könnte man mit etwas detaillierteren Anleitungen vermeiden, auch wenn die wichtigsten Fehlerquellen natürlich erwähnt werden. Für etwas erfahrenere Gärtner bringt das Buch leider nichts Neues (3*). Eine originäre „Pinske-Methode“, wie es der Titel verspricht, konnte ich jedenfalls nicht entdecken.
(Dieses Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)