Der Pontifikat Johannes Pauls II. neigt sich dem Ende zu. Für den Journalisten Jan Roß Anlass, "endlich einen unbefangenen Blick auf diesen Papst zu werfen, frei von den Scheuklappen der Frömmelei ebenso wie von der gebetsmühlenhaften Kirchenkritik".
Der Pontifikat Johannes Pauls II. neigt sich dem Ende zu. Für den Journalisten Jan Roß Anlass, "endlich einen unbefangenen Blick auf diesen Papst zu werfen, frei von den Scheuklappen der Frömmelei ebenso wie von der gebetsmühlenhaften Kirchenkritik".
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Rezensionen
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2003Hinweis
JOHANNES PAUL II. Welchen Papst wir für den Pluralismus brauchen, legt der Philologe, Philosoph und Rhetoriker Jan Roß in der Taschenbuchausgabe seines Werkes "Der Papst" dar. Um das "Gesamtgefüge der Gegenwart" in der Balance zu halten, so schreibt Roß im neuen Nachwort, brauche die Welt einen Papst, der im besten kompensationstheoretischen Sinne "für das Originelle und Unkorrumpierbare" einstehe. Die Idealbesetzung für diese Stellenbeschreibung erblickt Roß in Johannes Paul II. Dessen Pontifikat habe der weltweiten Sache der Originalität einen bald fünfundzwanzigjährigen Dienst erwiesen. (Jan Roß: "Der Papst". Johannes Paul II - Drama und Geheimnis. Rowohlt Verlag, Reinbeck 2003. 234 S., br., 8,90 [Euro].)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Etwas skeptisch referiert Norbert Seitz die Thesen Ross`, dieses Redakteurs der "hanseatisch-protestantischen ?Zeit`". Für Ross, so scheint es nach Seitz, ist Johannes Paul II. schlicht der "größte unter den führenden Männern unserer Zeit", und der Rezensent schildert, wie Ross gegen antipapistische Klischees ankämpft, die er in Deutschland weit verbreitet wähnt. Dabei scheint Ross vor allem zu würdigen, dass der Papst gegenüber dem kommunistischen Osteuropa von der Entspannungspolitik der Kirche abging, um sie ideologisch und intellektuell beständig herauszufordern. Seine Haltung beschreibe Ross dabei nicht als "unpolitisch", sondern als "antipolitisch". Auch scheint Ross den Papst als eine Leitfigur für die Suche nach einem "Dritten Weg" zwischen Sozialismus und Kapitalismus zu begreifen. Kritisch merkt Seitz an, dass Ross nicht auf problematische Seiten des Papstes eingeht. Der Rezensent denkt dabei an die erzkonservative Sexualmoral des Papstes oder seine "katastrophale" Personalpolitik.