Die künstlerische Arbeit Please, Continue (Hamlet) von Yan Duyvendak und Roger Bernat lässt denselben Fall, angelehnt an das Shakespeare'sche Drama Hamlet, von unterschiedlichen Gerichten wiederholt verhandeln. Am Ende des Prozesses werden die Geschworenen per Zufall aus dem Publikum ausgewählt, um über Hamlet Recht zu sprechen. Das Ergebnis: Mehr als 125 Aufführungen führten zu fast genauso vielen Schuld- wie Freisprüchen. Lässt sich das Urteil also auf eine dem Prozess vorgängige Wahrheit zurückführen, oder beruht es nicht viel mehr auf den einmaligen Darstellungsleistungen von Anklage, Verteidigung und persönlich Involvierten? Die vorliegende Arbeit diskutiert anhand einer Werkanalyse und der Verknüpfung von theater- und sozialwissenschaftlichen Positionen mit performance- und rechtstheoretischen Ansätzen den performativen Charakter rechtlicher Verfahren. Als Aufführung, die zwischen Ästhetik und Ethik oszilliert, reflektiert das Projekt das Gericht als ein demokratisches Versammlungsformat und stellt die existentielle Frage nach der Herstellung einer idealtypischen politischen Öffentlichkeit anhand zeitgenössischer Spielarten des Theatralen.
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