Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Wieviel Schuld trägt der Mensch - im Fall der vorliegenden Untersuchung speziell der Xerxes` des Aischylos - an seinen Handlungen und deren Konsequenzen? Während der moderne Mensch aus Gründen der Gesellschaftsraison mehr Verantwortung tragen muß als er möglicherweise kann, ist diese Frage aus antiker Sicht, so scheint es, sehr viel offener. Diese universelle Frage soll in der vorliegenden Untersuchung im Sinne der Zeitgenossen des Aischylos betrachtet werden, das heißt, daß "DIE PERSER" hier nicht als Beitrag zum generellen Prozeß der menschlichen Selbster-kenntnis, sondern als Mittel zum Verständnis antiker Vorstellungen dienen werden. Um jedoch von einer Frage von moralischem Charakter zu einer von histo-risch-analytischem zu gelangen, muß, statt von Schuld, von Verantwortung die Rede sein, da dieser Terminus die Ursächlichkeit von Konsequenzen in den Handlungen eines klar definierbaren Subjekts hervorhebt. Ein modernes populäres Antikenbild, wie es etwa die oben zitierte Autorin vertritt, soll damit kritisch hinterfragt werden.Als Analyseinstrument dient der Untersuchung eine Synthese der vorzustel-lenden Thesen von Rosenbloom und Schmitt zur griechischen Tragödie im Allgemeinen und zu "DIE PERSER" von Aischylos im Speziellen. Es wird eine Aufgabe dieser Arbeit sein, die stückimmanenten Entscheidungsspiel-räume Xerxes' auszuloten, um zu klären inwieweit Aischylos dem Perser-könig Schuld, bzw. Verantwortung zuschreibt. Zusammenfassend gesagt, soll die vorliegende Untersuchung also zwei konkrete Fragen klären, nämlich erstens, ob Xerxes im Sinne Rosenblooms als Personifikation eines historischen Zustandes gelten kann und zweitens inwieweit ihm in "DIE PERSER" als Verkörperung dieses Zustandes Ent-scheidungsspielräume gegeben sind, das heißt ob er Schuld bzw. Verant-wortung am eigenen Verderben trägt. Zunächst aber soll ein kurzer Über-blick über Stand und Probleme der Forschung zur Person des Xerxes und zum griechischen Perserbild gegeben werden. Weitere für diese Arbeit wichtige Fragestellungen und Phänomene werden im Verlauf exkursorisch erörtert.
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