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Thomas Manns Humanismus bildet mittlerweile seit Jahrzehnten den Gegenstand einer schwelenden Kontroverse. Vor allem seit Börge Kristiansens Zauberberg-Buch ist es schwierig geworden, das politische und ethische Engagement des "Wanderredners" von dem Verdacht der "Oberflächlichkeit" freizusprechen: Thomas Manns gut belegte Orientierung an Schopenhauer scheint jeden Optimismus Lügen zu strafen.
Thomas Klugkist jedoch zeigt im dritten Band seiner Thomas-Mann-Trilogie, daß auch die leitmotivischen Kategorien der Hoffnung jener Rezeption des gesamten "Dreigestirns" entstammen, die er schon in
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Produktbeschreibung
Thomas Manns Humanismus bildet mittlerweile seit Jahrzehnten den Gegenstand einer schwelenden Kontroverse. Vor allem seit Börge Kristiansens Zauberberg-Buch ist es schwierig geworden, das politische und ethische Engagement des "Wanderredners" von dem Verdacht der "Oberflächlichkeit" freizusprechen: Thomas Manns gut belegte Orientierung an Schopenhauer scheint jeden Optimismus Lügen zu strafen.

Thomas Klugkist jedoch zeigt im dritten Band seiner Thomas-Mann-Trilogie, daß auch die leitmotivischen Kategorien der Hoffnung jener Rezeption des gesamten "Dreigestirns" entstammen, die er schon in der Analyse der Sehnsuchts-Thematik oder der Poetik als das Gegenteil einer "orthodoxen" Lektüre kennzeichnen konnte. Ob Menschlichkeit, Humanität, Gerechtigkeit, Verständnis, Güte, Gnade, Liebe oder Sympathie: alle diese Chiffren werden erst dann transparent, wenn man dieselben "Vermischungen" zwischen den Hausphilosophen zulässt, die Thomas Mann sich mit ihnen erlaubte. Deutlich wird dann, dass der Dekadenz-Analytiker sich seit den Betrachtungen an einer sehr persönlichen, ausgerechnet durch Nietzsches Lebensmoral angebahnten Fassung der Schopenhauerschen Mitleidsethik versuchte. Die Ambivalenz, die sich erzähltheoretisch im ironischen Rollenspiel niederschlug, führte weltanschaulich zu einem Werben um Nachsicht mit den leidenden Geschöpfen des Willens. Das Fernziel lag nicht mehr in der Verneinung, sondern in einer Abmilderung der sonst zerstörerischen Bejahung - und damit natürlich im Leben.
Autorenporträt
Thomas Klugkist, geboren 1965, hat seine Dissertation über Thomas Manns "Doktor Faustus" geschrieben, war Ressortleiter und stellvertretender Chefredakteur im Rundfunk, Kommunikationsleiter der Klett Gruppe und Geschäftsführer des Friedrich Berlin Verlags. Thomas Klugkist arbeitet heute als freier Autor und Unternehmer im Kulturbereich, er lebt mit seiner Familie in Berlin.