Der zerklüftete Pfaffenstein bietet mit der Geschichte seiner touristischen Erschließung und einer Fülle an Wissenwertem und besonders mit der Barbarine reichlich Lesestoff. Ralph Keiler berichtet von den Anfängen des Tourismus vor 150 Jahren, reich illustriert mit historischen Dokumenten wie z.B. alten, detaillierten Lageplänen und mit Fotos vom ersten, hölzernen Aussichtsturm von 1894. Auf seine Kompetenz kann man vertrauen, schließlich war er der letzte Bergwirt des Gasthauses auf dem Pfaffenstein und Enkel des Begründers einer fast 100 Jahre andauernden Bergwirtstradition auf dem Tafelberg. Auf einem Rundgang wird der Weg zu den interessantesten Felsformen und „Merkwürdigkeiten“, die sich auf dem Pfaffenstein-Plateau befinden, beschrieben, die Opferkessel, Luftballon, Peterskirche, Dom oder Amboß genannt werden. Ein dem Buch beigelegtes Leporello von 1896, vom damaligen Bergwirt herausgegeben, mit einem Panorama und den damals bestaunten Felsformationen ist sicherlich eine Bereicherung. Mitautoren beleuchten spezielle Themen: Dr. Dieter Beeger widmet sich der Geologie des Pfaffensteins, Alfred Neugebauer berichtet zur bronzezeitlichen Höhensiedlung mit vielen erstmals publizierten Fotos aus der Zeit der Ausgrabungen von 1961 und Holm Riebe und Ulrich Augst geben Informationen zur Pflanzen- und Tierwelt des Pfaffensteins. Zum Klettersport und zur Erstürmung der Barbarine schrieb Albrecht Kittler ein eigenes Kapitel, in welchem er auch anschaulich über die jahrzehntelang durchgeführten Sanierungsarbeiten an der Barbarine, ohne die die Felsnadel heute wohl nicht mehr stehen würde, in Text und Bild berichtet. Schließlich geht es auch in die Unterwelt. Klaus Schneider aus Kurort Gohrisch führt den Leser in die Welt der Höhlen am Pfaffenstein ein, wobei die größte Aufmerksamkeit der Goldschmidthöhle gilt, welche nach einem Geldfälscher benannt wurde, der sich 1854 auf dem Pfaffenstein versteckt hielt.