Öffentlichkeit ist ein Schlüsselbegriff der Aufklärung und zugleich eine zentrale Bewertungs- und Legitimationsinstanz von Kunstwerken. Die Einführung regelmäßiger Kunstausstellungen in England und Frankreich führte in Kunsttheorie, Kunstkritik und bildlichen Darstellungen zu intensiven Auseinandersetzungen mit dem Publikum als reales Gegenüber und imaginäres Konstrukt, die nicht nur an künstlerische Strategien zur Erreichung bestimmter Adressatenkreise, sondern auch an geschichtsphilosophische Fragestellungen rührten. Das Buch verfolgt den spannungsgeladenen Wandel der Diskursfigur Kunstöffentlichkeit von ihrer Entstehung aus der absolutistischen Ruhmestradition hin zum revolutionären Konzept im späten 18. Jahrhundert.