Ein interessantes Buch, bei dem ich eine interessante Autorin kennenlernen durfte, die mir mit ihrer schon recht zynischen Schreibe sehr gefallen hat. Ein Blick auf eine Straße in der Upper West Side in Manhattan, ein Blick auf die wohlsituierten und weißen Einwohner dieser Straße und ihr ach so
behütetes Leben, ein Blick auf die Familien und ihr Miteinander, gleichzeitig wirkt dieser Blick auch…mehrEin interessantes Buch, bei dem ich eine interessante Autorin kennenlernen durfte, die mir mit ihrer schon recht zynischen Schreibe sehr gefallen hat. Ein Blick auf eine Straße in der Upper West Side in Manhattan, ein Blick auf die wohlsituierten und weißen Einwohner dieser Straße und ihr ach so behütetes Leben, ein Blick auf die Familien und ihr Miteinander, gleichzeitig wirkt dieser Blick auch sehr klischeebehaftet und kleinstädtisch und irgendwie etwas überzeichnet/bildhaft. Die Idylle zerbricht an dem grenzüberschreitenden Gebaren eines der Bewohner der Straße, dass alle anderen Bewohner zwar verabscheuen, aber keiner schreitet ein und versucht das Gebaren dieses Ungeheuers zu beenden und das Ende ist der Verfall der Gemeinschaft der wohlsituierten Bürger dieser Straße. In meinen Augen ist dies ebenso ein Vergleich zu der momentanen Situation im Amerika und nicht nur da. Und der Roman ist eine Geschichte, die mir sehr gefallen hat!
Innerhalb der Bewohner der Straße sticht die Familie Nolan etwas heraus, Nora und Charlie Nolan, seit 25 Jahren ein Paar, glücklich verheiratet, so meint man. Beide haben zwei Kinder, Zwillinge, Rachel und Oliver, beide sind aus dem Haus, sie studieren. Nora liebt ihren Job im Museum of Jewelry und ihre Familie, Charlie geht es da etwas anders, er ist unzufrieden, mit seinem Job und auch dem Erfolg der Ehefrau. Dann passiert das Unglück. Jack Fisk, Nachbar und Choleriker, überschreitet Grenzen und die Nachbarschaft muss Stellung beziehen. Und über diese Stellungnahmen tun sich Risse im Gefüge der Straße, aber auch im Zusammenleben der Nolans auf. Und die Gemeinschaft reagiert, jeder auf seine Weise.
Diese Blicke auf die Menschen in New York und ihre etwas besondere Stellung und auch blicke auf New York und das Gefüge dieser Stadt gelingen Anna Quindlen meisterhaft. Sie versteht es sehr gut Menschen in ihren jeweiligen Situationen glaubhaft zu beschreiben und das Interesse des Lesers zu wecken undihre zynische Schreibe ist absolut perfekt dem Thema angepasst. Und ich bin neugierig auf weiteres aus der Feder dieser richtig guten Autorin geworden.