Diese Sammlung vereint Gedichte und Lieder Andreas Reimanns aus den Jahren 1976 bis 2021. Zu entdecken sind Texte, die teils aus Schaffensphasen stammen, in denen dem Dichter aus politischen Gründen literarische Buchprojekte verwehrt blieben. Andreas Reimann schrieb Songs und Chansons, textete u. a. für Liedermacher, Rockgruppen und für Theaterprojekte. Er betrieb dieses Metier mit einem Anflug von Galgenhumor und Ironie, seine Überlebensstrategie, um auch schwierige Situationen zu meistern, »den Abstürzen in Lust und Wollust, Krisen und Gnade der Sucht, zu entkomme«. Viele der hier versammelten Texte sind strahlende, poetische Edelsteine, zeitlos, bilderreich und wahrhaftig.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Harald Hartung liest die Lieder und Gedichte in diesem Band von Andreas Reimann mit gemischten Gefühlen. Einerseits spiegeln die Texte Reimanns schwere Sozialisation in DDR-Kinderheimen, in der Haft als "feine Aufsässigkeit", andererseits betrachtet der Dichter die Wende durchaus kritisch und klagend, stellt Hartung fest. Reimanns Juxen gegen den Zeitgeist scheint dem Rezensenten nicht wirklich zuzusagen. Eher schon goutiert er die späten Gedichte. Hier wagt Reimann sogar ein mildes Lebensbekenntnis, so Hartung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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