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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: Sehr gut, Universität Wien, Veranstaltung: Seminar für ältere deutsche Literatur: Das Nibelungenlied, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir haben Grund zu der Annahme, dass dem Dichter des Nibelungenliedes bei dessen Gestaltung politische Ereignisse und Entwicklungen zur Zeit der Abfassung (um 1200) vor Augen standen.Das Nibelungenlied entstand zu einer Zeit, die von politischen Wirren im Reich geprägt war. Am Beginn stand hierbei der Tod Kaiser Heinrich VI. am 28.9.1197. Die Zeit davor, die…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: Sehr gut, Universität Wien, Veranstaltung: Seminar für ältere deutsche Literatur: Das Nibelungenlied, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir haben Grund zu der Annahme, dass dem Dichter des Nibelungenliedes bei dessen Gestaltung politische Ereignisse und Entwicklungen zur Zeit der Abfassung (um 1200) vor Augen standen.Das Nibelungenlied entstand zu einer Zeit, die von politischen Wirren im Reich geprägt war. Am Beginn stand hierbei der Tod Kaiser Heinrich VI. am 28.9.1197. Die Zeit davor, die Regierung Kaiser Friedrich I. Barbarossas (1152-1190), erschien vielen Zeitgenossen glanzvoll und ruhmreich und als ein Höhepunkt des Reiches und kaiserlicher Herrschaft. Sein Sohn Heinrich VI. (1190-1197) sah sich nach einem ersten politischen Erfolg, seiner Kaiserkrönung 1191, in den Jahren 1192-94 einer heftigen Fürstenopposition im Reich gegenüber, die von dem Welfen Heinrich dem Löwen, dem alten Widersacher seines Vaters, angeführt wurde. Dahinter stand der alte Gegensatz zwischen den beiden Familien der Staufer und der Welfen. Der Vater Heinrichs des Löwen, Heinrich der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen, war 1137/38 im Kampf um die deutsche Königskrone dem Staufer Konrad, Herzog von Schwaben, unterlegen. Zwischen den Söhnen der beiden, Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen kam es 1156 zur Aussöhnung, die Welfen erhielten Bayern zurück (das die Babenberger hergeben mussten, dafür wurde Österreich zum Herzogtum erhoben). Die Aussöhnung war nicht von Dauer, 1174 verweigerte Heinrich der Löwe dem Kaiser die Heerfolge nach Italien. Dazu traten divergierende Besitzinteressen beider Familien in Schwaben. Nach seiner Rückkehr aus Italien führte Barbarossa einen Prozess gegen Heinrich, an dessen Ende dieser geächtet und ihm durch Fürstenspruch auch alle Reichslehen aberkannt wurden (1180). Angesichts des zur Durchsetzung des Urteils gegen Heinrich eröffneten Reichskriegs fielen seine Anhänger von ihm ab, diesem blieb nur die Unterwerfung und Verzichtserklärung. Anschließend musste er für drei Jahre in die Verbannung nach England zu seinem Schwiegervater König Heinrich II. gehen.11 Lechner, Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 6.Aufl. 1996, S.172
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