»They belong to us, they are one of us and we want them in« - auf diesen Satz, der seinem Land die EU-Beitrittsperspektive in Aussicht stellte, hatte Juri Andruchowytsch jahrelang gewartet. Er fiel in Brüssel, drei Tage nach Russlands Invasion der Ukraine. »Tiefes Aufatmen - unter dem Heulen der Sirenen.«
Sein fulminanter Essayband Das letzte Territorium (es 2446), heute ein Klassiker, war vor zwanzig Jahren der Auftakt einer Diskussion, die bis zum 23. Februar 2022 anhielt: Wohin will die ukrainische Gesellschaft? Wo ist der Platz ihres Landes in Europa? Als Rufer in der Wüste warnte Andruchowytsch zu allen sich bietenden Anlässen vor Russlands Großmachtambitionen. Als Sisyphos der europäischen Verständigung bat er darum, die Ukraine nicht aus dem Auge zu verlieren. Der Preis unserer Freiheit versammelt Texte, die zwischen 2014, dem Jahr des Euromaidan, und 2023 entstanden sind. Pflichtlektüre für alle, die verstehen wollen, wie es zu dem Unvorstellbaren kommen konnte.
Sein fulminanter Essayband Das letzte Territorium (es 2446), heute ein Klassiker, war vor zwanzig Jahren der Auftakt einer Diskussion, die bis zum 23. Februar 2022 anhielt: Wohin will die ukrainische Gesellschaft? Wo ist der Platz ihres Landes in Europa? Als Rufer in der Wüste warnte Andruchowytsch zu allen sich bietenden Anlässen vor Russlands Großmachtambitionen. Als Sisyphos der europäischen Verständigung bat er darum, die Ukraine nicht aus dem Auge zu verlieren. Der Preis unserer Freiheit versammelt Texte, die zwischen 2014, dem Jahr des Euromaidan, und 2023 entstanden sind. Pflichtlektüre für alle, die verstehen wollen, wie es zu dem Unvorstellbaren kommen konnte.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensentin Ilma Rakusa fragt sich bei der Lektüre dieser Essays immer wieder, warum Juri Andruchowytschs frühe Warnungen vor der Expansionslust Putins ignoriert wurden. Preise hat er in Deutschland zu Hauf bekommen, aber hat ihm wirklich jemand zugehört? Der ukrainische Autor erkannte schon früh den chauvinistischen Nationalismus Russlands und setzte nach dem Zusammenbruch der SU all seine Hoffnungen auf Europa. Vergeblich, bedauert Rakusa, die von Andruchowytsch auch etwas über die "partisanische Mentalität" der Ukrainer lernt, die auf ihr Selbstbestimmungsrecht bestehen. Andruchowytsch ist überzeugt, dass nur eine echte Niederlage Russlands die Freiheit der Ukraine gewährleisten kann, und dazu müsse der Westen beitragen, wolle er nicht eines Tages selbst russische Raketen auf sich gerichtet sehen. Wer Argumente für einen Beitritt der Ukraine zur EU und für energische Waffenhilfe sucht, wird in diesem Band fündig, verspricht die Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Fest steht: Unser Augenmerk und unsere Anstrengungen müssen unvermindertsolidarisch auf die Ukraine gerichtet sein, ohne deren Überleben auch Europas Zukunft massiv gefährdet wäre. Juri Andruchowytschs kluge und beherzte Essays liefern ausreichend Argumente.« Ilma Rakusa Neue Zürcher Zeitung 20240117