»Schicksalsjahr«, »Entscheidungsjahr«, »Epochenjahr«, »Ende des alten Europa« - so lauten einschlägige Urteile der Geschichtswissenschaft über die Bedeutung des preußisch-österreichischen Krieges von 1866. Ob es sich dabei um einen »Bruderkrieg« zweier deutscher Staaten, um einen »Bürgerkrieg« oder gar um einen »Religionskrieg« mit »'schmalkaldische[r]' Perspektive« gehandelt hat, gilt hingegen als weniger sicher.Die Autoren fragen nach den Ursachen, dem Ablauf wie auch den Folgen der militärischen Auseinandersetzung. Nach der Analyse der Entscheidungsprozesse bei den drei hauptbeteiligten Akteuren Preußen, Österreich und Italien im Sommer 1866 untersuchen die Autoren, wieso die europäischen Großmächte Russland, Frankreich und Großbritannien eine Politik der bewaffneten Neutralität betrieben. Sie erörtern die Charakteristika des Kriegsgeschehens auf den zentralen Schlachtfeldern von Königgrätz und Custozza. Abschließend werden die Konsequenzen des Waffenganges für Deutschland undEuropa betrachtet.