Magisterarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,75, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Beschäftigt man sich mit dem Phänomen der politischen Strömungen, so ist es von entscheidender Bedeutung, die historischen Umstände, Triebkräfte und Personen zu kennen, die zu deren Genese beigetragen haben. In besonderer Weise gilt dies für den Konservativismus in Deutschland, der hier zumindest in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wohl einflußreichsten Weltanschauung. Dieser hat sich nicht erst aufgrund von Reaktionen auf die Französische Revolution geformt, sondern kann, was allgemein nur wenig bekannt ist, bereits eindeutig seit Mitte des 18. Jahrhunderts als Reaktion Geistesströmung der Aufklärung konstatiert werden, obwohl erst die Geschehnisse nach 1789 seine volle Entfaltung herbeigeführt haben. Dabei war dieser Konservativismus von unterschiedlicher Gestalt und Motivation. Besonders interessant ist es, den engen Zusammenhang zwischen dem christlichen Glauben und dem werdenden, politisch noch nicht unbedingt voll ausgeprägten Konservativismus zu beleuchten. Der vorliegende Beitrag nun möchte - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - unter vorwiegender Berücksichtigung personen-, ideen-, kirchen- und theologiegeschichtlicher Perspektiven den Frühkonservativismus lutherischer und reformierter, an die Offenbarung Gottes in Jesus Christus und in der Heiligen Schrift glaubender Theologen, Schriftsteller und Persönlichkeiten aus dem deutschen Geistesleben sowie deren Ideen in der Zeit vom Ausgang der Aufklärung bis zum Ende der Französischen Revolution oder, wo dies aus biographischen Gründen angemessen erschien, auch bis zu den Befreiungskriegen, näher untersuchen. Inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit sind die evangelische Theologiegeschichte der Aufklärung, die Goeze-Lessing-Kontroverse (bekannt als der Wolfenbütteler Fragmentenstreit), das Wöllnersche Religionsedikt, der Emkendorfer Kreis unter besonderer Berücksichtigung des politischen Denkens von Matthias Claudius, Johann Kaspar Lavater und Gottfried Menken, die Reaktion protestantischer Geistlicher auf die Französische Revolution, Johann Ludwig Ewald, die Zeitschrift "Eudämonia", das antirevolutionäre Weltbild von Johann Heinrich Jung-Stilling sowie die politische Haltung der Deutschen Christentumsgesellschaft.
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