»Der Ptolemäer, in der Kriegsverwüstung Betreiber ausgerechnet eines Schönheitssalons, versucht eine Standortbestimmung mittels Revue.« Aus dem Vorwort von Uwe Tellkamp Der »Ptolemäer« ist laut Benn »ein Gedanken- und Problemmassiv aktuellsten Charakters«. Dessen einzigartiger Stil schien seine Gedanken bei der Publikation 1949 unangreifbar zu machen. Die drei Prosastücke »Weinhaus Wolf«, »Roman des Phänotyp« und »Der Ptolemäer«, in den Jahren 1937 bis 1947 geschrieben, sind erzählerische Texte ohne das übliche Erfinden von Figuren, Taten und Beziehungen. Es sind »Romane im Sitzen«, erfüllt…mehr
»Der Ptolemäer, in der Kriegsverwüstung Betreiber ausgerechnet eines Schönheitssalons, versucht eine Standortbestimmung mittels Revue.« Aus dem Vorwort von Uwe Tellkamp
Der »Ptolemäer« ist laut Benn »ein Gedanken- und Problemmassiv aktuellsten Charakters«. Dessen einzigartiger Stil schien seine Gedanken bei der Publikation 1949 unangreifbar zu machen. Die drei Prosastücke »Weinhaus Wolf«, »Roman des Phänotyp« und »Der Ptolemäer«, in den Jahren 1937 bis 1947 geschrieben, sind erzählerische Texte ohne das übliche Erfinden von Figuren, Taten und Beziehungen. Es sind »Romane im Sitzen«, erfüllt von Erinnerungen, Beobachtungen, Spekulationen eines Zeitgenossen, der von den Verfallsprozessen der europäischen Zivilisation fasziniert ist.
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Autorenporträt
Gottfried Benn, 1886 2. Mai in Mansfeld geboren. 1905-1910 Medizinstudium in der Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen in Berlin. Approbation. 1912 Veröffentlichung des ersten Gedichtheftes als Lyrisches Flugblatt: Morgue und andere Gedichte. 1913 Übernimmt die Leitung des Pathologischen Instituts am Städtischen Krankenhaus in der Sophie-Charlottenstraße. 1914 Zieht als Militärarzt ins Feld. Nimmt an den Kämpfen in Belgien teil. 1915-1917 Oberarzt im Militärgouvernement Brüssel. Entlassung aus der Armee. 1917 Die gesammelten Gedichte erscheinen im Verlag der Aktion unter dem Titel: »Fleisch«. Gottfried Benn läßt sich als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Berlin nieder und führt hier seine Praxis bis 1935. 1922 Die Gesammelten Schriften erscheinen im Erich Reiss Verlag in Berlin. 1932 Benn wird Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Abteilung Dichtung. 1933-1934 Vorübergehend im Bannkreis der nationalsozialistischen Ideologie. 1935 Benn verläßt Berlin und läßt sich als Oberstabsarzt in Hannover reaktivieren. Es erscheinen die Ausgewählten Gedichte, Benns letzte Publikation in der Nazizeit. Schwere Angriffe gegen Benn in »Das Schwarze Korps« und im »Völkischen Beobachter«. 1937-1945 Benn wird nach Berlin versetzt. Tätigkeit im Militärischen Versorgungswesen als Gutachter in Fürsorge- und Rentenfragen. Ausschluß aus der Reichsschrifttumskammer und Schreibverbot. 1943 als Oberarzt nach Landsberg a.d. Warthe. 1945 Rückkehr nach Berlin. 1946-1948 Praxiseröffnung. Veröffentlichungsschwierigkeiten. 1951 Verleihung des Büchner-Preises in Darmstadt durch die Akademie für Sprache und Dichtung. 1953 Benn gibt die ärztliche Praxis auf. 1956 7. Juli. Tod Gottfried Benns in Berlin.
Inhaltsangabe
7 UWE TELLKAMP: BERAUSCHTE MASCHINEN 23 WEINHAUS WOLF, 1937 53 ROMAN DES PHÄNOTYP LANDSBERGER FRAGMENT, 1944 55 Der Stundengott 59 Gestützt auf Pascal 60 Ambivalenz 62 Statische Metaphysik 67 Die Verneinung 69 Blicke 69 Dialektik 71 Bedenken gegen Nietzsche 74 Völliger Gegensatz zu Schifferkreisen 77 Summarisches Überblicken 78 Geographische Details 80 Der Stadtpark 82 Die Geschichte 85 Libellen 86 Pilger, Bettler, Affenscharen 88 Bordeaux 92 Blöcke 95 Zusammenfassung 98 Studien zur Zeitgeschichte des Phänotyp 115 DER PTOLEMÄER BERLINER NOVELLE, 1947 117 Lotosland 138 Der Glasbläser 159 Der Ptolemäer