Der evangelische Theologe Helmut Gollwitzer gehörte lange Zeit zum Gewissen der deutschen Nation. In der Zeit des Nationalsozialismus kritisierte er offen die Rassenpolitik der Nazis. Sein Buch über die russische Kriegsgefangenschaft (". und führen, wohin Du nicht willst") war für viele Deutsche wegweisend für eine neue protestantische Frömmigkeit.Gollwitzer blieb fasziniert von der sozialistischen Idee und wirkte leidenschaftlich am Aufbau einer humaneren Gesellschaft mit. Das bedeutete für ihn unter anderem Protest gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands und gegen den Vietnamkrieg. Als Professor an der Kirchlichen Hochschule in Berlin gestaltete er die 68er-Jahre aktiv mit und beschwor die Vision eines geeinten Deutschland. "Wir sind geliebter als wir wissen" - diese Hoffnung trug ihn durch sein Leben. Ein Porträt zum 100. Geburtstag des bedeutenden Theologen am 29. Dezember 2008.