Als Michail Gorbatschow vom Politbüro der KPdSU zum Generalsekretär erkoren wurde, ahnte niemand, was bevorstand. Er war ein Mann der Widersprüche: Einerseits gläubiger Verfechter des Sozialismus mit Bilderbuchkarriere; andererseits Verkünder von Wirtschaftsreformen und Abrüstungsinitiativen, der mit unkonventionellem Auftritt das Publikum im Westen beeindruckte und die Regierenden in Bedrängnis brachte. Vorgelegt wird eine Beschreibung der in den Akten des Auswärtigen Amtes dokumentierten Sichtweise von Bundeskanzler und Außenminister und der im Umgang mit Geheimhaltung und Desinformation geschulten Sowjetunion-Experten. Nur zögerlich wichen Misstrauen und Skepsis der Bereitschaft, Gorbatschow »beim Wort zu nehmen«. Betrachtet werden die Anfangsjahre (1985-1987): Meilensteine sind die Gipfeltreffen in Genf, Reykjavik und Moskau; die Katastrophe von Tschernobyl; das Newsweek-Interview des Bundeskanzlers; und die Landung eines deutschen Schülers auf dem Roten Platz, die freilich dem neuen Aufschwung der deutsch-sowjetischen Beziehungen nichts mehr anhaben konnte.
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