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Die große Suche nach der eigenen Identität.Eugene Henderson, mehrfacher Millionär und Vater von fünf Kindern, ist ein Mensch voller Widersprüche. Eingesperrt in einem Gefängnis von Verpflichtungen und Sehnsüchten, spürt er einen starken Mangel, ein inneres Vakuum, das er weder zu deuten noch zu füllen vermag. So verschlägt es ihn in einer kompromisslosen Suche nach Freiheit und nach der eigenen Identität in den Urwald Afrikas. Von einem Eingeborenen begleitet, dringt er in das Innere des Landes vor, in die Kultur verschiedener Stämme und in Gegenden, die seit Jahrzehnten kein Weißer mehr…mehr

Produktbeschreibung
Die große Suche nach der eigenen Identität.Eugene Henderson, mehrfacher Millionär und Vater von fünf Kindern, ist ein Mensch voller Widersprüche. Eingesperrt in einem Gefängnis von Verpflichtungen und Sehnsüchten, spürt er einen starken Mangel, ein inneres Vakuum, das er weder zu deuten noch zu füllen vermag. So verschlägt es ihn in einer kompromisslosen Suche nach Freiheit und nach der eigenen Identität in den Urwald Afrikas. Von einem Eingeborenen begleitet, dringt er in das Innere des Landes vor, in die Kultur verschiedener Stämme und in Gegenden, die seit Jahrzehnten kein Weißer mehr betreten hat. Saul Bellow behandelt in diesem Roman die großen Themen der Selbstentfremdung und Selbstfindung auf bis dahin ganz neue und radikale Weise. Ein Klassiker, der die hintergründigsten komischen Szenen der modernen amerikanischen Literatur für den Leser bereithält.
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Autorenporträt
Saul Bellow wurde am 10. Juni 1915 in Lachine/Quebec als Sohn jüdisch-russischer Einwanderer geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Montreal, 1924 zog die Familien nach Chicago. Dort besuchte er die Tuley High School und studierte später Anthropologie und Soziologie an der Northwestern University. Bellow übte verschiedene Tätigkeiten aus, bevor er seit 1938 dauerhaft an verschiedenen amerikanischen Universitäten lehrte, unter anderem an Princeton und an der Universität von Chicago. Am 5. April 2005 starb der Schriftsteller in Brookline, Massachusetts, im Alter von 89 Jahren. Bellow war mehrmals verheiratet und hatte vier Kinder. Saul Bellow selbst erhielt für sein umfangreiches literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Nobelpreis für Literatur 1976.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.07.2020

NEUE TASCHENBÜCHER
Erkundung in der Seelenrumpelkammer –
Saul Bellows „Der Regenkönig“
Eugen Henderson darbt. Nicht weil er arm wäre, ganz im Gegenteil, er ist Millionär, Frauenheld, Kriegsveteran mit Auszeichnung. Eigentlich müsste es ihm gut gehen. Eugen ist ein Hüne, beschreibt sich selbst als unförmigen und kantigen Riesen mit polterndem Benehmen. Jedoch ist die körperliche Kraft nicht seine Stärke, sondern expressive Kompensation für das Fehlen von etwas, das er nicht benennen kann. „Meine Seele gleicht einer Pfandleihe. Ich meine, sie ist voll von uneingelösten schönen Dingen, alten Klarinetten, Kameras, vermotteten Pelzen.“ stellt er einmal resigniert fest.
Saul Bellow, der große Metaphysiker der amerikanischen Literatur, lässt diesen Eugen in seinem 1959 erschienenen Roman „Der Regenkönig“ auf eine spirituelle Reise gehen, um diese Rumpelkammer auszumisten und seine Seele zu erkunden. Dafür macht er sich auch räumlich auf in unbekanntes Terrain. In Afrika liest er sich quer durch die Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte und findet in Dahfu, dem König der Wariri, seinen Lebensmenschen und Gesprächspartner.
Bellows neurotische Protagonisten erzählen meist in der ersten Person von ihrem taedium vitae, dem Überdruss angesichts der Absurditäten, vor die das moderne Leben sie stellt. Als etwas einfältigen Schweinezüchter stellt Saul Bellow Eugen den Geistesmenschen seiner anderen Romane als komplementäre Umkehrung zur Seite und macht ihn zu einer Schlüsselfigur in Bellows über 50 Jahre umspannenden Werk. Die Suchbewegung ist ihnen in ihren ungleichen Lebensaltern und -situationen allen gemeinsam, egal ob sie Journalisten sind wie Asa Leventhal in „Das Opfer“ (1947) oder Albert Corde in „Der Dezember des Dekans“ (1982) oder Professoren wie der namensgebende Ravelstein in Bellows letztem Roman aus dem Jahr 2000. Besonders bei Eugen wird die wechselseitige Abhängigkeit von Körper und Geist deutlich – und lässt ihn in diesem tragisch-satirischen Schelmenroman trotz seines oft widerwärtigen Verhaltens zu einem Antihelden werden, dem man Erlösung wünscht. SOFIA GLASL
Saul Bellow: Der Regenkönig. Aus dem Englischen von Herbert A. Frenzel. KiWi-Taschenbuch, Köln 2020. 356 Seiten, 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»[Ein] tragisch-satirische[r] Schelmenroman.« Süddeutsche Zeitung 202007