Für die Edition wurde in 58 Archiven und Bibliotheken die Überlieferung von mehr als 70 Reichstagsteilnehmern erfasst. Deren Dokumentation verdeutlicht die Beweggründe für die Bewilligung einer Reichstürkensteuer für Kaiser Rudolf II. in einer bis dahin unerreichten Höhe trotz der im Zuge der reichspolitischen Polarisierung seit 1586 aufgelaufenen konfessionspolitischen Konflikte. Gegenüber der Steuerfrage und den Forderungen der Konfessionsparteien, die zunächst die Eröffnung des Reichstags infrage stellten und im weiteren Verlauf dessen Sprengung befürchten ließen, traten weitere Themen wie die reichsinternen Belange Landfrieden, Justiz, Währung und Steuersystem in den Hintergrund. Die Edition dokumentiert anhand zahlreicher Protokolle, Akten und Berichte neben den Verhandlungen der Reichstagskollegien und der Religionskonvente auch bisher unberücksichtigte Debatten auf informeller Ebene. Sie bietet damit neue Einblicke in die Problematik des Reichstags 1594 und dessen Verortung in der Destabilisierungsphase des Reichs am Ende des 16. Jahrhunderts.
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